Uri und Wallis
Den Jägern läuft der Wolf davon
Wird ein Wolf zum Abschuss freigegeben, darf er während 60 Tagen im betroffenen Gebiet gejagt werden. Im Kanton Uri läuft diese Frist nächste Woche ab, sie wird nicht verlängert. Auch den Wallisern rennt die Zeit davon – und der Wolf.
Im Isenthal hat ein Wolf diesen Sommer über 30 Schafe gerissen. Zu viele, fand die Urner Regierung und erteilte die Abschussbewilligung («Tierwelt Online» berichtete). Doch das Tier scheint wortwörtlich über alle Berge zu sein. Dies bestätigte der Urner Regierungsrat in der «Tagesschau» vom Sonntag. Es hätte weder Sichtungen noch neue Risse gegeben. «Der Wolf ist spurlos verschwunden», so der Politiker.
Frist nicht verlängert
Daher werde die Jagdfrist nicht verlängert, wie die Urner Sicherheitsdirektion bekannt gab. Dies wäre möglich gewesen, wenn während den 60 Tagen der ursprünglichen Frist weitere Wolfrisse verzeichnet worden wären. Nach neusten Erkenntnissen vermutet man jedoch, dass der Wolf das Gebiet bereits Ende Juni verlassen hat.
Sollte es im Streifgebiet nach Ablauf der Frist erneut Risse geben, müsse man davon ausgehen, dass es sich um einen neuen Wolf handle und den Fall neu beurteilen, erklärt Reinhard Schnidrig vom Bundesamt für Umwelt (Bafu) in der «Tagesschau». «Es müssen wiederum 25 Schafe in einem Monat gerissen werden, damit eine neue Abschussbewilligung erteilt werden kann.»
«Wie die Nadel im Heuhaufen»
Auch im Wallis wurde ein Wolf zum Abschuss freigegeben (Wir berichteten). Den Jägern bleibt dort aber noch Zeit – die Bewilligung wurde vor weniger als zwei Wochen erteilt. Da Isegrim aber 70 bis 100 Kilometer am Tag zurücklegen kann, gestaltet sich die Verfolgung schwierig. «Es ist wie ein Katz-und-Maus-Spiel», sagt der Walliser Wildhüter Steve Nanchen im Beitrag des SRF. «Wir kommen immer einen Schritt zu spät.» Derzeit befindet sich der Wolf nicht in dem Tal, in dem man ihn schiessen darf. Steve Nanchen: «Man müsste schneller reagieren – sobald der Wolf erste Schafe reisst. Nur so hätten wir eine Chance. Sonst ist es wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen.»
Herdenschutz aufbauen
Im Kanton Uri werde man derweil versuchen, einen technisch möglichen, praktikablen und finanzierbaren Herdenschutz aufzubauen, um Schäden von Wölfen in Zukunft möglichst zu vermeiden. Das betroffene Gebiet umfasst die Orte Seelisberg, Bauen, Isenthal, Seedorf, Attinghausen und Erstfeld West bis zur Reuss. Laut der Gruppe Wolf Schweiz wurden in dieser Gegend bis anhin noch keine Wölfe gesichtet, daher sei das bisherige Fehlen von Herdenschutzmassnahmen verständlich.
Dieser Artikel wurde automatisch auf unsere neue Website übertragen. Es kann daher sein, dass Darstellungsfehler auftreten. Diese können Sie uns mit folgendem Formular melden. Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Bitte loggen Sie sich ein, um die Kommentarfunktion zu nutzen.
Falls Sie noch kein Agrarmedien-Login besitzen:
Jetzt registrieren