Der Balkanluchs (Lynx lynx balcanicus) ist eine Unterart des Eurasischen Luchses, welcher nur noch in zwei Subpopulationen im Mavrovo Nationalpark und Umgebung in Mazedonien und im Munella-Gebirge in Albanien existiert. Einzelne Individuen wurden zwar auch ausserhalb, zum Beispiel im Westen Kosovos, nachgewiesen. Laut der Vereinigung KORA, zustänig für Raubtierökologie und Wildtiermanagement, fehlen Hinweise auf die Reproduktion dort jedoch. Die aktuelle Bestandsschätzung gehe von lediglich 20 bis 39 fortpflanzungsfähigen Individuen aus.

Vom Aussterben bedroht
Deshalb wurde der Balkanluchs 2015 von der IUCN als «vom Aussterben bedroht» in die Rote Liste aufgenommen. Die wichtigsten Gefährdungsursachen sind laut KORA illegale Aktivitäten wie Holzschlag und somit Zerstörung von Lebensraum, und Wilderei sowohl von Huftieren als auch des Luchses selbst. Die strengeren Vorschriften unter Appendix II im Vergleich zu Appendix III, wo der Eurasische Luchs gelistet ist, scheinen deshalb für den Balkanluchs gerechtfertigt.

Der ständige Ausschuss der Berner Konvention hat den Antrag Albaniens, den Balkanluchs in Appendix II aufzunehmen, gutgeheissen und einstimmig angenommen.

KORA ist seit 2005 Teil des «Balkan Lynx Recovery Programme (BLRP)»-Projektteams, welches sich die Erhaltung des Balkanluchses zum Ziel gesetzt hat. Das Team hofft nun, dass der Entscheid der Berner Konvention mithilft, effektive Massnahmen zum Schutz des Balkanluchses zu fördern.