Die Lösung des Rätsel liegt in der langen Zunge der Fledermäuse, wie die Wissenschaftler der Brown Universität im Fachmagazin PNAS berichten. Diese kann zu einem hocheffizienten Nektarpinsel umfunktioniert werden – einer Art Wischmop. Fliegt eine Fledermaus auf eine Blüte zu, beginnt die Zunge ihre Form zu verändern.

Eine Blutdruckpumpe im Körper des kleinen Säugetiers sorgt dafür, dass sich winzige Borsten auf der Zunge mit Blut füllen und aufstellen. Ähnlich wie Härchen stellen sich die Borsten auf und vergrössern so die Oberfläche enorm, mit der Nektar aufgenommen werden kann.

Der Vorgang läuft blitzschnell ab: Vom Ausstrecken der Zunge bis zu ihrem Wiedereinziehen vergehen gerade einmal 0,118 Sekunden, wie die Forscher berechnet haben. In einer einzigen Sekunde kann die Fledermaus also dank ihrer raffinierten Technik acht Mal Nektar schlürfen.

Die Forscher glauben, dass dieses Konstruktionsprinzip auch dem Menschen nützlich werden könnte: Es könnte als Vorbild für technische Anwendungen dienen. So wäre es möglich, winzige Roboter nach dem Prinzip des Fledermaus-Wischmops zu konstruieren, welche zum Beispiel verengte Blutgefässe wieder erweitern könnten.