Während des zweiten Weltkrieges war Okunoshima auf keiner Karte eingezeichnet. Japan versuchte mit allen Mittel geheimzuhalten, wo sie ihr Senfgas produzierten, das sie im Krieg gegen China einsetzten. Einem Blog zufolge wurden damals auch Raubtiere wie Füchse und Marder ausgerottet. Als einzige Tiere waren Kaninchen erwünscht – um an ihnen Tests mit den Giftgasen durchzuführen.

Der Krieg ging vorbei, die Kaninchen sind geblieben. Es ist zwar nicht ganz klar, ob sie tatsächlich von den Versuchstieren abstammen oder ob diese damals getötet wurden und andere Kaninchen in den Siebzigern von Kinder auf einem Schulausflug ausgesetzt wurden. Auf jeden Fall sind die Tiere heute wohl die grössere Attraktion als das Giftgasmuseum.

Keine Autos, keine Feinde
In allen Farben und Schattierungen sind sie anzutreffen. Und sie leben wie die Könige. Natürliche Feinde haben sie keine auf der Insel, und die Strassen sind autofrei. Futter bringen die Touristen, die es geniessen, wenn ihnen ein Kaninchen auf den Schoss hopst. Die Population ist ein buntes Gemisch aus verschiedenen Rassen und damit wenig anfällig auf Seuchen. Nur einen Wermutstropfen gibt es: Offenbar wurden nach dem Krieg an verschiedenen Stellen Giftgasbehälter im Boden vergraben und lagern noch immer dort, wie auf Mother Nature's Network zu lesen ist. Es ist wohl eine Frage der Zeit, bis sie von den grabfreudigen Kaninchen entdeckt werden.

Auf Okunoshima gehören die Strassen den Kaninchen:

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