Deutschland:
Die Schwarzhalsige Kamelhalsfliege ist das deutsche Insekt des Jahres 2022
Deutschland hat sein Insekt des Jahres gewählt: die Schwarzhalsige Kamelhalsfliege.
Diese Auszeichnung gibt es seit beinahe 23 Jahren: Das von Zoologe Holger Heinrich Dathe gegründete Kuratorium «Insekt des Jahres» wird seit 1999 jährlich ausgerufen. Seither wird die Aktion vom «Senckenberg Deutschen Entomologischen Institut in Müncheberg» koordiniert.
Österreich zog ein Jahr später, um 2000, nach und kürte seinerseits ein eigenes Insekt des Jahres. Im Kuratorium des Landes wirkten unter anderem österreichische Fachgesellschaften für Entomologie und der Naturschutzbund Österreich mit. Seit 2005 wird die Wahl dieser Fachstellen gemeinsam für Deutschland und Österreich durchgeführt, seit 2009 gemeinsam für Deutschland, Österreich und die Schweiz.
Meist werden bekannte, sehr auffällige oder interessante Insekten gewählt, welche dann in den Fokus gestellt werden. Ziel ist es, das Insekt des Jahres mit einer professionellen Medienarbeit in der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Zudem wird ein Faltblatt mit weiteren Informationen publiziert, mit dem Ziel, gefährdete Arten zu schützen.
Was ist besonders an der Schwarzhalsigen Kamelhalsfliege?
Die Schwarzhalsige Kamelhalsfliege (Venustoraphidia nigricollis), die in Deutschland nun das Rennen gemacht hat, besitzt einen auffallend langen Hals und glasklare Flügel.
«Lange Zeit galt diese Art als eine der seltensten Kamelhalsfliegen, bis man erkannte, dass sich die adulten Tiere mit dem charakteristischen schwarzen Halsschild überwiegend in der Kronenschicht von Bäumen aufhalten», erklärte Thomas Schmitt, Direktor des «Senckenberg Deutschen Entomologischen Instituts in Müncheberg» und Vorsitzender des Kuratoriums, am Montag bei der Vorstellung des Insekts des Jahres.
Ohnehin gelten die sechs bis 15 Millimeter grossen Kamelhalsfliegen (Raphidioptera) als artenärmste Ordnung der Insekten. Weltweit seien nur etwa 250 Kamelhalsfliegen-Arten bekannt, sagte Schmitt. «In Mitteleuropa sind es bislang 16 beschriebene Arten . Eine davon ist unser Insekt des Jahres.» Ganz anders war es demnach noch zur Zeit der Dinosaurier: Aus fossilen Funden lasse sich ableiten, dass die Insekten damals in deutlich grösserer Vielfalt vorkamen.
Die Fliege fühlt sich im Zentrum Wiens besonders wohl
Ein besonderes Beispiel für das Vorkommen von Kamelhalsfliegen liegt den Angaben zufolge im Zentrum von Wien: Umgeben von brausendem Verkehr haben sich auf dem Maria-Theresien-Platz in der österreichischen Hauptstadt in den dort stehenden Kiefern zwei Kamelhalsfliegen-Arten angesiedelt.
Weltweit einzigartig sei das jährliche Massenauftreten der schlanken Insekten rund um einen mehrere Jahrhunderte alten Bauernhof in Oberösterreich, berichtete der Wissenschaftler weiter. Auf 800 Metern Höhe habe sich hier eine aus dem Mittelmeerraum eingeschleppte Art niedergelassen, deren geschlechtsreife Tiere jedes Jahr während der Paarungszeit von Mai bis Juli in grosser Anzahl zu beobachten seien.
Das Insekt des Jahres wird seit 1999 jährlich bekanntgegeben. Mit der Aktion soll Aufmerksamkeit auf Nutzen und Gefährdung der Arten gelenkt werden. In diesem Jahr ist die Dänische Eintagsfliege (Ephemera danica) das Insekt des Jahres.
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