Manch einer von uns hat schon einmal versucht, eine Eidechse zu packen, wenn sie etwas zu neugierig aus einer Trockensteinmauerspalte lugte. Mit schlechtem Gewissen und leicht schockiert hält so einer schnell mal den Schwanz des Tieres zwischen den Fingern, während die Eidechse wieder in ihre Ritze huscht. 

Eine derartige Verteidigungsstrategie hat sich auch die Echsenart Geckolepis megalepis zugelegt. Anstatt jedoch bei Gefahr ihren Schwanz abzuwerfen, lässt sie ihre Schuppen fallen. Mehr noch: Wie ein Münchner Forscherteam schreibt, wirft der Fischschuppengecko gleichzeitig seine darunterliegende Haut ab. Das klingt gruselig und sieht auch nicht hübsch aus, doch für das Tier ist es allemal besser, als von einem Räuber zerfleischt zu werden.

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So sieht der Gecko ohne seine Schuppen aus.
  Bild: F. Glaw

Die Lebensversicherung der Geckos nennt sich «dermolytische Schreckhäutung», und sie stellt nicht nur ihre Feinde vor Probleme, sondern auch die Wissenschaftler, die den Gecko untersuchen wollen. Schon vor 120 Jahren, schreiben die Münchner Forscher, sei man besonders vorsichtig, mit Wattebäuschen, auf Geckolepis-Jagd gegangen. Heute locke man sie in Plastiksäckchen.