Für ihn war das dritte Auge mehr als nur ein Chakra: Der junge Rautenpython mit dem originellen Namen Monty (Python) hatte nämlich tatsächlich drei richtige Augen. Je eins auf jeder Seite des Schädels, wo sie auch sein sollten. Das dritte befand sich auf dem Kopf, so dass die junge Schlange auch den Himmel immer im Blick hatte.    

Genützt hat es ihr leider nicht viel. Ende März fanden Ranger der Park- und Wildtierbehörde des Northern Territory das etwa 40 Zentimeter lange Tier an einer Schnellstrasse im Ort Humpty Doo in der Nähe der Stadt Darwin. Ende April sei es leider gestorben, nachdem es Mühe hatte, genug Futter zu finden, sagt Ranger Ray Chatto zu der Zeitung «Northern Territory News». «Es ist bemerkenswert, dass Monty mit seiner Fehlbildung so lange in der Wildnis überlebt hat.»    

Wie die Behörde in einem Facebook-Post mitteilt, sei ein Röntgenbild aufgenommen worden. Erst dachten Wissenschaftler nämlich, dass das dritte Auge durch das Zusammenwachsen von zwei separaten Schädeln während der Embryonalentwicklung entstanden sei. Wie das Röntgenbild zeigte, war dies nicht der Fall. Monty hatte nur einen Schädel – mit drei Augenhöhlen. Woher das dritte Auge genau kam, ist daher unklar. 

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Zwei Köpfe bei Schlangen kommen allerdings immer mal wieder vor. Und die Tiere sind auch lebensfähig – allerdings am besten in Gefangenschaft, da sie in der Wildnis Schwierigkeiten haben, Nahrung zu finden und Feinden zu entkommen. In einem Zoo in Deutschland kam 2016 eine zweiköpfige Klapperschlange zur Welt («Tierwelt Online» berichtete) und an der Wanderausstellung «Reptiles du Monde» konnte man in Villeneuve VD bis am 3. März die zweiköpfige Kalifornische Königsnatter Tom und Jerry bestaunen («Tierwelt Online» berichtete ebenfalls). Tom und Jerry ist – oder sind – bereits über 20 Jahre alt.