Pestizide
Dünne Eierschalen – nichts gelernt?
Schadstoffe führen dazu, dass die Eierschalen der Elfenbeinmöwe dünner werden. Die Bestände des Vogels gehen zurück. Dabei ist das Problem längst bekannt – vom Insektizid DDT, das schon seit den 70ern verboten ist.
Elfenbeinmöwen fressen Fisch, Krebse und Aas. Und damit auch Pestizide, Weichmacher, Brandschutzmittel. Denn diese Chemikalien gelangen über das Wasser in die Nahrungskette und reichern sich an. Die Folge: Elfenbeinmöwen legen Eier mit zu dünnen Schalen. Damit wird die Chance, dass gesunde Jungvögel schlüpfen geringer. Laut einem Team von norwegischen und russischen Forschern um die Biologin Cecilie Miljeteig ist dieses Phänomen eine der Hauptbedrohung für jene Vögel, die an der Spitze der Nahrungskette stehen.
Überraschend ist dieses Resultat nicht – erstaunlich ist vielmehr, dass nicht längst Massnahmen dagegen ergriffen wurden. Denn bekannt ist das Phänomen unter anderem von Wanderfalken und Seeadlern. Und das schon sehr lange. Ende der Sechziger berichteten Medien rund um den Globus darüber, dass das damals sehr populäre Insektizid DDT den Kalkstoffwechsel der Vögel so sehr durcheinanderbringt, dass die Eier zum Teil unter dem Gewicht des brütenden Elterntiers zerbrachen.
Die Gifte finden den Weg in die Arktis
Zahlreiche Länder, darunter die Schweiz, verboten Anfang der 1970er den Einsatz von DDT als Insektizid. Allerdings verbleibt das Gift sehr lange in der Umwelt. Zudem wird es weiterhin im Kampf gegen Malaria eingesetzt – die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt dies sogar.
Problematisch an Umweltgiften wie DDT ist, dass sie sich weit über das Gebiet hinaus, wo sie eingesetzt werden, verbreiten. Die Unterschuchung an den Eiern von Elfenbeinmöwen wurde auf der norwegischen Inselgruppe Spitzbergen sowie im arktischen Russland durchgeführt. Dort fanden sich insbesondere erhöhte Werte an Pestiziden und Weichmachern.
Der weltweite Bestand an Elfenbeinmöwen wird laut der Studie auf 8000 bis 11'500 Brutpaare geschätzt. Auf der internationalen Roten Liste ist die Art als «potenziell gefährdet» aufgeführt. Einzelne Population gehen laut den Forschern aber massiv zurück; so habe der Bestand in der kanadischen Arktis seit den Achtzigern um 80 Prozent abgenommen. Die Wissenschaftler vermuten, dass die dünnen Eierschalen einer der Faktoren für diese Tendenz sind. Zu schaffen macht den arktischen Vögeln aber auch die Klimaerwärmung.
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