Das berichten britische Forscher in der britischen Zeitschrift «Biology  Letters». Zum Vergleich: Die Obergrenzen des menschlichen Hörvermögens liegt bei 18 bis  20 Kilohertz. Die Sinnesleistung der Grossen Wachsmotte (Galleria mellonella)  übertrifft die des bisherigen Rekordhalters, des amerikanischen  Schwammspinners, um das doppelte, berichtet Hannah Moir von der Universität von  Strathclyde in Glasgow (Grossbritannien). Dieser kann nur Töne bis 150  Kilohertz erkennen.  

Die höchsten Töne, die von auf Motten jagenden Fledermäusen bekannt sind, reichen dagegen bis 212 Kilohertz. Im «Rüstungswettstreit» der Evolution zwischen den mit Ultraschall jagenden Fledermäusen und den Motten, die versuchen, ihnen auszuweichen, ist die Grosse Wachsmotte ihren Feinden also bereits einen Schritt voraus.  

Das ist aus Gründen der Evolution kaum zu verstehen. Moir und ihre Kollegen glauben daher, dass die extreme Fähigkeit, hohe Töne zu erkennen, eher ein Nebenprodukt ist. Sie könnte sich aus der grösseren Steifigkeit der Hörmembran  der Motten ergeben, die nötig ist, um schnell aufeinanderfolgende Signale  zeitlich aufzulösen. Das Hörorgan der Wachsmotten ist sehr einfach aufgebaut: Es besteht aus einer  schwingenden Membran und nur vier Hörzellen.