Der Rote Seedrachen, ein Meeresfisch, sieht aus wie ein grosses Seepferdchen. Beschrieben worden war die Art mit dem lateinischen Namen Phyllopteryx dewysea erst 2015 anhand toter Exemplare. Nun haben Forscher lebende Seedrachen in mehr als 50 Metern Tiefe in den Seetangwiesen des Recherche-Archipels an der Südküste Westaustraliens gesichtet. Ihre Beobachtungen haben sie in der Fachzeitschrift «Marine Biodiversity Records» veröffentlicht.

Die 25 Zentimeter langen Tiere wurden sogar beim Fressen beobachtet. Sie verfügen über einen Greifschwanz, mit dem sie sich vermutlich am Seetang festhalten, um nicht von starker Strömung fortgetrieben zu werden. Zwei nahe Verwandte sind in der Region bereits bekannt: Der Kleine und der Grosse Fetzenfisch. Ihre an Seetang erinnernden, blätterigen Fortsätze ermöglichen eine perfekte Tarnung. «Es war ein verblüffender Moment, als wir entdeckten, dass der Rote Seedrache keinerlei Fortsätze hat», sagt Co-Autorin Josefin Stiller vom Scripps Institut für Ozeanographie der University of California, San Diego (USA). Ein weiterer Unterschied zwischen dem Roten Seedrachen und seinen beiden Verwandten ist, das letztere ihre Schwänze nicht zum Greifen benutzen.