Die südostasiatische Echsenart Draco cornutus verfügt über flügelartige Membranen, die sie ausbreiten können, um von Baum zu Baum zu segeln. In der Luft lauern aber gefahren – die Echsen könnten von Vögeln gefressen werden. Eine neue Studie zeigt, dass die Reptilien deshalb spezielle Tarnfärbungen entwickelt haben.

<drupal-entity data-embed-button="media" data-entity-embed-display="view_mode:media.teaser_big" data-entity-embed-display-settings="[]" data-entity-type="media" data-entity-uuid="28220ffd-b5c1-46e0-b2b8-6055fd707713" data-langcode="de"></drupal-entity>
Kurz bevor sie fallen, werden die Blätter der Mangrovenbäume
rot wie die Flugmembranen der Echsen.

Bild: Danielle Klomp

Die Forscher hatten in Borneo zwei verschiedene Populationen der Echsen untersucht. Die einen haben rote Gleitmembranen und ähneln damit den Blättern der Mangrovenwälder, wo sie leben. Die anderen sind im Regenwald beheimatet und weisen dieselbe braun-grüne Färbung auf wie die Blätter, die von den dortigen Bäumen zu Boden fallen. Gemäss der Studie können die Vögel keinen Unterschied zwischen einem fallenden Blatt und einer gleitenden Echse sehen.

Dokotrandin Danielle Klomp erklärt: «Die Farben der fliegenden Echsen sind nicht auf diejenigen Blätter abgestimmt, die noch an den Bäumen hängen, sondern auf die fallenden Blätter. In den Mangrovenwäldern sind die Blätter an den Bäumen leuchtend grün und werden erst kurz bevor sie fallen rot, und diese rote Farbe imitieren die Echsen mit ihren Flugmembranen.»

Originalpublikation:
D. A. Klomp, D. Stuart-Fox, I. Das, T. J. Ord: Marked colour divergence in the gliding membranes of a tropical lizard mirrors population differences in the colour of falling leaves. iology Letters, 2014; 10 (12): 20140776
doi:10.1098/rsbl.2014.0776