Die neu entdeckte Froschart kommt nur in einem sehr kleinen Verbreitungsgebiet in den Wäldern Zentralguyanas vor. Deshalb ist sie wohl sehr empfindlich auf Störungen und Veränderungen des Lebensraums. Die Forscher des Senckenberg Forschungsinstituts Dresden tauften Sie denn auch Allobates amissibilis, wobei das zweite Wort lateinisch für «der verlorenen gehen könnte» steht.

Die Forscher gingen ursprünglich der Frage nach, ob sich Ökotourismus mit Amphibienschutz vereinbaren lässt. Dazu untersuchten sie eine andere Froschart, den Hoogmoeds-Harlekinfrosch. Sie wollten herausfinden, ob diese Art durch die geplanten touristischen Aktivitäten beeinflusst werden könnte. Die Ergebnisse sollen mittelfristig in einem nachhaltigen Entwicklungsplan für das Gebiet münden.

Während der Feldarbeit zu diesem Projekt fiel den Forschern jedoch ein unscheinbarer, nur daumennagelgrosser brauner Frosch auf, den sie keiner bekannten Art zuordnen konnten. Wie sich herausstellte, handelte es sich tatsächlich um eine bis dato unbeschriebene Pfeilgiftfroschart, die nun gemeinsam von Dresdner und belgischen Wissenschaftlern erstmals beschrieben werden konnte. Die Studie erschien im Fachblatt Organisms Diversity and Evolution.

Nur drei Arten dieser Gattung bekannt
So unscheinbar das Fröschchen erscheint, so einzigartig ist es. Bisher sind lediglich drei Arten der Gattung Allobates aus Guyana bekannt – eine davon, der Kuckucksfrosch Allobates spumaponens, wurde vom selben Team im Jahre 2007 erstmals beschrieben. Es ist gemäss der Pressemitteilung der Senckenberg-Gesellschaft fraglich, ob die Nutzung des Gebietes als ökotouristisches Reiseziel nicht langfristig zum Verlust der gerade eben erst entdeckten Froschart führen könnte.

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Um diesen Harlekinfrosch ging es in der Studie ursprünglich. (Foto: M. Hölting & R.Ernst / Senckenberg)