Vielen Menschen ist die Mehlschwalbe wohlbekannt. Die kleine blauschwarz-weiss gefärbte Schwalbe brütet in Kolonien und baut ihre Nester aus Lehmklümpchen bevorzugt an Aussenfassaden von Gebäuden. Wegen des Vogeldrecks an Fassaden wird die kleine Glücksbringerin aber längst nicht mehr überall geduldet.

Die Zahl und die Grösse ihrer Kolonien in der Schweiz nehmen stark ab. Seit 2010 wird die Mehlschwalbe daher auf der Roten Liste der gefährdeten Arten als «potenziell gefährdet» aufgeführt. Die Schweizerische Vogelwarte Sempach möchte mehr über die Standorte und den Zustand der Mehlschwalbenkolonien in sämtlichen Regionen der Schweiz erfahren.

Schwalben suchen und melden
Deshalb ruft sie die Bevölkerung dazu auf, bei der Suche nach brütenden Mehlschwalben mitzuhelfen. Die gewonnenen Erkenntnisse werden helfen, die Förderung der Mehlschwalbe zu verbessern. Das Mitmachen bei der Volkszählung der Mehlschwalbe ist einfach und braucht keine Vorkenntnisse. Alle nötigen Informationen finden sich auf der Internetseite www.delichon.ch.

Die Mehlschwalbe ist leicht von der Rauchschwalbe zu unterscheiden: Sie hat einen kürzeren, nur leicht gegabelten Schwanz; Kopf und Rücken sind blauschwarz gefärbt, Bauch und Bürzel sind weiss. Verwechslungsgefahr besteht mit der Uferschwalbe. Deren helle Unterseite wird allerdings von einem braunen Brustband unterteilt.

Kunstnester und Kotbretter
Die Mehlschwalbe kann mit relativ einfachen Mitteln gefördert werden. Zur Verbesserung des Nistplatzangebots können Starthilfen für den Nestbau oder Kunstnester angebracht werden. Um die Verschmutzung von Fassaden durch Schwalbenkot zu verhindern, werden Kotbretter unter den Nestern montiert. In künstlich angelegten Schlammpfützen finden die Schwalben geeignetes Baumaterial für ihre Nester.