Risikozonen
Gefährdungskarte für Schlangenbisse erstellt
Eine internationale Forschergruppe mit Beteiligung der Universität Genf hat eine Gefährdungskarte für Schlangenbisse erstellt. Damit können die Zonen mit dem grössten Risiko identifiziert werden.
Schlangenbisse fordern mehr Todesopfer als Ebola. Seit Juni 2017 werden die Schlangenbisse von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als vernachlässigte Tropenkrankheit anerkannt.
Für François Chappuis, Professor der Universität Genf, stellt die Karte eine Gelegenheit dar: «Dank ihr verfügen die betroffenen WHO-Mitgliedsländer über einen Wegweiser, um gegen diese Krankheit anzukämpfen und den Zugang zu Gegengiften zu erleichtern», wird er in einer Mitteilung der Universität Genf vom Donnerstag zitiert.
Risikogebiete erfasst
Bei den Regionen, die von Schlangenbissen am stärksten betroffen sind, handelt es sich um Südasien, Zentral- und Westafrika, Zentral- und Südamerika sowie Ozeanien.
Um die besonders betroffenen Regionen zu bestimmen, in denen der Zugang zu Gegengiften am schwierigsten ist, haben die Forschenden die von der WHO erfassten 278 gefährlichen Giftschlangen zunächst geographisch erfasst.
Anschliessend wurden diese Daten mit jenen der gefährdetsten Menschen ergänzt, und zwar gestützt auf drei Kriterien: Der Zugang zu Pflegeeinrichtungen und die dafür benötigte Transportzeit, die Qualität der Pflege sowie die Verfügbarkeit der Gegengifte.
Dieses Modell hat es erlaubt, drei Teilkarten zu erstellen, aus denen hervorgeht, wo die Menschen am stärksten gefährdet sind. Die erste Karte gibt Aufschluss über das Vorkommen und die Vielfalt der gefährlichen Giftschlangen mit einer Auflösung von fünf auf fünf Kilometern. Die zweite Karte zeigt, wieviel Zeit benötigt wird, um sich in die nächstgelegene Stadt zur Pflege zu begeben.
Die dritte Karte bestimmt dann die gefährlichsten Zonen, also jene Gebiete, in denen die Bevölkerung Giftschlangen ausgesetzt ist und wo sich keine Städte für die Behandlung in der Nähe befinden.
125'000 Todesfälle pro Jahr
Jedes Jahr werden weltweit rund fünf Millionen Bisse durch Giftschlangen registriert. Sie führen zu 125'000 Todesfällen. 400'000 gebissene Menschen überleben zwar, tragen aber oft schwere Verwundungen davon. Die Dunkelziffer dürfte aber hoch sein. Viele Opfer von Schlangenbissen erreichen gar nie eine Pflegestation und werden deshalb auch von der Zählung nicht erfasst.
Aus diesem Grund haben die Forschenden der Universität Genf und des Genfer Universitätsspitals vom Schweizerischen Nationalfonds Gelder erhalten, um eine epidemiologische Studie mit dem Namen snake-bYte zu stellen. Damit sollen einerseits die Auswirkungen von Schlangenbissen auf Menschen und Tiere vorausgesagt und gleichzeitig auch reduziert werden können. Für den Anfang der Studie wurden alle verfügbaren Daten aus Nepal und Kamerun erfasst.
Die in der britischen Fachzeitschrift «The Lancet» veröffentlichten Forschungsarbeiten standen unter der Leitung der Universitäten von Oxford (GB) und Washington in Seattle (USA).
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