Wegen der warzenähnlichen Auswüchsen im Gesicht der Männchen gilt das Javanische Pustelschwein (Sus verrucosus) nicht gerade als Schönheit. Man sieht es aber eigentlich fast nie. Wie der Name schon andeutet kommt das Javanische Pustelschwein auf der indonesischen Insel Java vor – und zwar nur dort. Java gehört mit seinen 145 Millionen Einwohnern zu den am dichtesten bevölkerten Inseln der Welt – entsprechend immer kleiner werden die verbliebenen natürlichen Lebensräume. Die Weltnaturschutzunion IUCN schätzt, dass die Bestände des Javanischen Pustelschweins seit 1982 um fünfzig Prozent zurückgegangen sind. Viele Forscher befürchteten gar, das Schwein könnte bereits ausgestorben sein.

Wissen ist Voraussetzung für Schutz
Bis Forscher vom englischen Chester Zoo einschritten. Sie reisten nach Java, um herauszufinden, wie und wo das Pustelschwein lebt und ob es überhaupt noch da ist. Denn nur wenn man die Lebensweise einer Art kennt, kann man sie richtig schützen, sagen sie. Denn obwohl die IUCN die Art als «stark gefährdet» listet, gibt es in Indonesien noch kein Gesetz, das das Pustelschwein schützt.

Johanna Rode-Margono vom Chester Zoo und ihr Team stellten Kamerafallen auf  und wurden fünding. An vier von sieben Standorten filmten die Fallen Pustelschweine – zum ersten Mal überhaupt (siehe Video oben). Allerdings bedeute das wohl auch, dass die Schweine an den anderen Orten bereits lokal ausgestorben sind, schreibt der Zoo in einer Mitteilung. Rode-Margono finde das Javanische Pustelschwein übrigens überhaupt nicht hässlich: «Für uns sind diese Schweine schön und ziemlich beeindruckend», sagt sie laut der Mitteilung.

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