Neue Krabbenart
Heisse Bäder und Gruppensex in Tiefsee
Sie leben in der Tiefsee und mögen heisse Sprudelbäder und Gruppensex: Britische Forscher haben das Intimleben der Hoff-Krabben studiert – wegen ihres haarigen Brustpanzers benannt nach Baywatch-Star David Hasselhoff.
Die neue Art aus der Familie der Springkrebse war auf einer Expedition 2010 in der Nähe der Antarktis in über zwei Kilometern Wassertiefe entdeckt worden. Forscher der Universität Southampton haben nun mit Hilfe eines ferngesteuerten Forschungs-Unterseeboots das häusliche Leben der Krabben erkundet. Sie berichten im «Journal of Animal Ecology» darüber.
«Spektakuläre Haufen»
Zuoberst auf den hohen Kaminen aus Mineralablagerungen, die sich um die vulkanischen Quellen bilden, leben demnach die Chefs, die grössten, männlichen Hoff-Krabben. Sie können bis zu 15 Zentimeter lang werden. An der Basis der Kamine tummeln sich kleinere Männchen und Weibchen in «spektakulären Haufen, mehrere Krabbenschichten tief, wo sie sich zur Paarung treffen», wie die Hochschule in einer Mitteilung schreibt.
Die Forscher haben Krabbendichten von bis zu 600 Individuen pro Quadratmeter beobachtet. Die begatteten Weibchen krabbeln dann weg vom Krabbenhaufen und den heissen Quellen, deren Inhaltsstoffe für ihre Nachkommen giftig sein können.
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Männchen (rechts) werden viel grösser als Weibchen. Bild: Dr. Leigh Marsh |
Bakterien-Züchter
In einiger Entfernung von den Quellen fanden die Wissenschaftler nur noch Weibchen, die sich entwickelnde Jungtiere unter ihren aufgerollten Schwänzen trugen. Dort müssen sie sich vor Feinden wie grossen Seeanemonen und Schlangensternen in Acht nehmen. Zudem ist im eisigen Wasser auch ihr Metabolismus verlangsamt.
Die Weibchen werden denn auch nur etwa 5 bis 6 Zentimeter gross. Während sich die Weibchen um die Brut kümmern, klettern die Männchen auf die sprudelnden Kamine, wo sie reichlich Nahrung finden: Auf der behaarten Brust züchten die Hoff-Krabben nämlich Bakterien, die sich von den Mineralien im heissen Wasser ernähren. Die Krabben streifen die Mikroben ab und verspeisen sie. So können die Männchen deutlich grösser werden als die Weibchen.
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