Unflexible Ernährungsweise
Höhlenbär starb aus, weil er Veganer war
Der vor 25'000 Jahren ausgestorbene riesige Höhlenbär seiner unflexiblen Ernährung zum Opfer gefallen sein. Anders als der mit ihm verwandte Braunbär habe er sich nur von Pflanzen ernährt und sei anfälliger für Umweltveränderungen gewesen.
Dies berichten Experten von der deutschen Senckenberg-Forschungsgesellschaft. Die Wissenschaftler verweisen in einem Beitrag für die Zeitschrift «Journal of Quaternary Science» auf die Untersuchung der Zusammensetzung bestimmter Aminosäuren im Bindegewebe alter Höhlenbär-Skelette.
«Ähnlich wie der heutige Pandabär waren die Höhlenbären demnach sehr unflexibel was ihre Nahrung betrifft», erklärtHervé Bocherens vom Senckenberg Center for Human Evolution and Palaeoenvironment (HEP) an der Universität Tübingen. «Wir gehen davon aus, dass diese einseitige Ernährungsweise in Kombination mit dem geringeren Pflanzenangebot während der letzten Eiszeit letztlich zum Aussterben der Höhlenbären führte.»
Der Höhlenbär war mit einer Schulterhöhe von 1,70 Meter und einer Länge von 3,50 Meter deutlich grösser als sein heute noch lebender Verwandter, der Braunbär. Er lebte in einem Gebiet von Nordspanien bis zum Ural in Russland. Anders als sein Name nahelegt, lebte er aber nicht in Höhlen. Ähnlich wie andere Bären suchte er diese nur auf, um Winterruhe zu halten.
Knochenfunde in Höhlen
Weil dabei im Laufe der Jahrtausende immer wieder einzelne Tiere verendeten, sammelten sich riesige Bärenknochenlager in Höhlen an. Dies deuteten frühere Naturforscher als Beleg dafür, dass die Tiere in Höhlen lebten. So kam der Höhlenbär zu seinem Namen.
Über die Gründe des Aussterbens der grossen Bären wird seit langem spekuliert. Auch die zunehmende Bejagung durch Menschen und Temperaturänderungen gelten nach Angaben der Senckenberg-Experten als mögliche Faktoren. Sie kämen aufgrund ihrer Ergebnisse aber zu anderen Schlüssen. «Wir denken, dass die Bindung an eine rein pflanzliche Lebensweise der ausschlaggebende Punkt für das Aussterben der Höhlenbären war», sagt Bocherens.
Braunbären dagegen sind Allesfresser. Sie ernähren sich je nach Saison und örtlicher Verfügbarkeit etwa von Beeren, Pilzen, Pflanzen, Fischen, Insekten sowie Säugetieren verschiedener Grösse und Aas. Das macht sie wesentlich flexibler und anpassungsfähiger.
Dieser Artikel wurde automatisch auf unsere neue Website übertragen. Es kann daher sein, dass Darstellungsfehler auftreten. Diese können Sie uns mit folgendem Formular melden. Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Bitte loggen Sie sich ein, um die Kommentarfunktion zu nutzen.
Falls Sie noch kein Agrarmedien-Login besitzen:
Jetzt registrieren