Forscher um Marián Cueto von der Universität Cantabria untersuchten die Zehenglieder eines Höhlenlöwen, die in der Höhle La Garma im Norden Spaniens gefunden worden waren. Die Knochen weisen Kerben auf, die mit einer bestimmten Technik erzeugt wurden. Diese Technik nutzten später auch moderne Jäger beim Häuten ihrer Beute, insbesondere wenn sie die Krallen am Fell gelassen hätten.

Die Forscher vermuten, dass das Löwenfell möglicherweise auf den Boden der Höhle gelegt wurde, wie sie im Fachjournal «Plos ONE» schreiben. Es könne auch zu rituellen Zwecken genutzt worden seien.

Jagd könnte zum Aussterben beigetragen haben
Der eurasische Höhlenlöwe (Panthera spelaea) gehört zu den grössten Löwen, die je gelebt haben. Er starb je nach Angaben vor rund 14'000 bis 12'000 Jahren aus bislang ungeklärten Gründen aus. Von den Steinzeitmenschen während des Oberen Jungpaläolithikums wusste man bislang nur, dass sie kleinere Tiere jagten. Archäologische Hinweise darauf, dass sie auch Löwen erlegten, waren bislang gering.

Doch die Forscher sind vorsichtig: Die Analyse sei kein eindeutiger Beweis dafür, dass die Menschen des Oberen Jungpaläolithikums Löwen aufgrund ihrer Felle gejagt hätten. Die Autoren spekulieren dennoch, «die menschliche Jagd nach Höhlenlöwen und deren Fell – vielleicht als Teil ritueller Handlungen – könnte ein Faktor beim Aussterben des Tieres sein».