Seit etwa zwei Jahrzehnten sind die Zahlen der Gämsen im Kanton St. Gallen rückläufig. Dieses Phänomen sei über den ganzen Alpenkamm zu beobachten, heisst es in der Mitteilung des Amtes für Natur, Jagd und Fischerei. Zu den Gründen gehörten Krankheiten und schneereiche Winter. Daneben habe man vermutlich auch den Bestand überschätzt und ihn «jagdlich übernutzt».

Es seien in einzelnen Revieren wohl zu viele Tiere geschossen worden, erklärte Dominik Thiel, Leiter des Amtes für Natur, Jagd und Fischerei, auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Deshalb habe man bereits in den letzten Jahren die Abschusszahlen reduziert. Man wolle nun die Bestände noch genauer erheben.

Gämsen seien anfällig auf Krankheiten, die sich möglicherweise auch wegen des Klimawandels ausgebreitet haben. Vergleiche mit dem Nationalpark zeigten aber, dass sich die Bestände trotz strenger Winter oder Krankheiten erholten, wenn sie vorübergehend nicht bejagt würden, so Thiel.

Zahl der Rothirsche nimmt zu
2014 lagen die Abschussvorgaben beim Rothirsch so hoch wie noch nie. Sie hätten aber nicht überall erreicht werden können, weil die Tiere wegen des späten Wintereinbruchs erst nach der Jagd in ihre Wintereinstände gezogen seien, teilte das Amt für Natur, Jagd und Fischerei mit. Die Zahlen zeigten aber, dass sich die Bestände im Kanton St. Gallen weiter ausbreiteten.