Alarmierend
Immer weniger Tiger in Bangladesh
Die Zahl der Tiger im grössten Mangrovenwald der Erde ist stark zurückgegangen. In den weltbekannten Sundarbans in Bangladesch sind bei einer neuen Erhebung nur noch etwas mehr als hundert Tiere gezählt worden.
Wie der Naturschutzbeauftragte der Regierung, Tapan Kumar Deya, am Montag der Nachrichtenagentur AFP erklärte, waren bei der letzten Zählung im Jahr 2004 noch 440 Tiger registriert worden.
Ein Grund für den starken Rückgang könnte demnach aber auch eine neue Messmethode sein: Nachdem die Forscher bisher vor allem Spuren ausgewertet hatten, wurden die Tiere nun mit versteckten Kameras erfasst. Diese filmten im Laufe der einjährigen Untersuchung durchschnittlich 106 Tiger am Tag, wie Deya sagte. Dies sei wahrscheinlich eine «genauere Zahl» als bei den früheren Erhebungen.
Der Sundarbans-Nationalpark im Flussdelta zwischen Bangladesch und Indien gehört zum Weltnaturerbe der Unesco. Die Sundarbans umfassen insgesamt ein 10'000 Quadratkilometer grosses Gebiet am Golf von Bengalen, von dem 40 Prozent in Indien liegen. Dort waren kürzlich rund 74 Tiger gezählt worden.
«Schlimmste Befüchtungen» bestätigt
Landesweit gibt es in Indien noch mehr als 2200 Königstiger, die auch als bengalische Tiger bezeichnet werden. Kleinere Populationen gibt es in Bangladesch, Nepal, Bhutan, China und Myanmar.
Der Zoologie-Professor Monirul Khan von der Jahangirnagar-Universität in Bangladesch sagte, die neuen Zahlen bestätigten seine schlimmsten Befürchtungen. Die Tiger-Population sei offenbar stärker geschrumpft als gedacht. Khan forderte die Regierung auf, mehr für den Schutz der Raubkatzen zu tun, die durch Wilderer und die immer kleiner werdenden Lebensräume bedroht sind.
WFF: realistische Zahlen
Auch Roland Gramling von der Umweltorganisation WWF glaubt, dass bisher zu positiv geschätzt wurde. «Wir denken, dass die jetzigen Zahlen realistisch sind», sagte er. Systematische Erfassung sei wichtig, um Schutzmassnahmen einleiten zu können. Vor allem Wilderei für den internationalen Handel mit Knochen sowie der Verlust von Lebensraum bedroht die Bestände.
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