Der Waldbison ist quasi der grosse, unbekannte Bruder des Präriebisons. Die Bullen werden bis zu 1000 Kilogramm schwer und fast zwei Meter hoch. Im Gegensatz zu den Präriebisons, deren riesige Herden man aus Indianergeschichten kennt, bewegen sich Waldbisons stets in kleinen Trupps. Sie leben – wie der Name sagt – im Wald und ernähren sich von Blättern, Trieben und Baumrinden.

Einst war der Waldbison in den Wäldern des nordwestlichen Kanada und in Alaska weit verbreitet. Doch ab dem 17. Jahrhundert wurden sie dezimiert – wegen ihres schmackhaften Fleisches und wegen des Leders, das sich aus ihrer Haut machen liess. Vor etwas mehr als 100 Jahren waren die Waldriesen bis auf einen kläglichen Rest ausgerottet.

Intensive Schutzbemühungen
Später galten die Waldbisons sogar als ausgerottet – bis 1957 ein junger kanadischer Biologe in einem unzugänglichen Teil eines Nationalparks eine kleine Herde reinrassiger Waldbisons entdeckte. Seither laufen intensive Schutzbemühungen, die dazu geführt haben, dass in Kanada mittlerweile wieder über 5000 Waldbisons leben.

Nun sind die imposanten Tiere auch zurück in den USA. Die Jagd- und Fischereibehörden Alaskas haben im März rund 100 Tiere aus Kanada importiert und Anfang April nahe der Stadt Shageluk erfolgreich in die Freiheit entlassen. Wie die Behörden in einer Mitteilung schreiben, war die Freilassung ein ziemlich spektakuläres Schauspiel.

Jagd auf das Schneemobil
Die Herde war nämlich mit Futtergaben darauf trainiert worden, einem Schneemobil hinterherzurennen. Am 3. April öffnete dann der Biologe Tom Seaton die Tore des Bisongeheges und lockte die Bisonherde mit seinem Schneemobil über den Innoko-Fluss auf einige ein paar Meilen entfernte Weiden.

«Wir haben gerne zu den Bisons geschaut», sagte Mike Miller, der Chef der Umweltbehörden Alaskas. «Aber es ist gut zu wissen, dass sie jetzt frei sind und dass wir mitgeholfen haben, eine Tierart vor dem Aussterben zu retten.»

Schauen Sie sich das Video der Freilassung an:

 

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Wood Bison Release Alaska 4-3-2015 from ADF&G on Vimeo.