Nordsee
Klimawandel könnte 60% der Bodentiere verdrängen
Bis zum Ende des Jahrhunderts könnten zwei Drittel der Bodenlebewesen im deutschen Einzugsbereich der Nordsee verschwunden sein. Dies zeigt eine Studie der renommierten Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung.
Ursache sei der Klimawandel, der zu ansteigenden Wassertemperaturen und einem höheren Salzgehalt führen werde, berichteten die Wissenschaftler am Donnerstag in Wilhelmshaven. Ihre Studie erscheint in der Fachzeitschrift «Estuarine, Coastal and Shelf Science»
Nach der Prognose der Forscher, die auf Annahmen des Weltklimarats IPCC basiert, könnten bis zum Jahr 2099 mehr als 60 Prozent aller bodenlebenden Arten wie Krabben, Seesterne, Seeigel oder Muscheln aus der Deutschen Bucht und der südlichen Nordsee verschwunden sein. Sie sterben nicht unbedingt aus, verlagern ihren Lebensraum aber beispielsweise nach Norden.
«In der Deutschen Bucht und der südlichen Nordsee wird es einen massiven Verlust der heimischen Fauna und wichtiger ‹Ökosystem-Ingenieure› geben – mit Konsequenzen für die gesamte Flora und Fauna der Nordsee», erklärte der Studien-Erstautor Michael Weinert.
Ausbreitung neuer Arten
In den freiwerdenden Lebensräumen dürften sich nach Ansicht der Experten eingewanderte neue Arten ansiedeln. Bereits heute lebe im Wattenmeer die aus Südostasien stammende Pazifische Felsenauster. Auch die Trapezkrabbe aus dem Mittelmeer sei in der Nordsee.
Das von den Senckenberg-Forschern verwendete und mit eigenen Messreihen kombinierte IPCC-Szenario geht von einer längerfristigen Erhöhung der Wassertemperatur von 0,15 bis 5,4 Grad Celsius und einer Steigerung des Salzgehalts des Meerwassers um 1,7 Prozent aus.
Nach ihren Angaben erhöhte sich die Wintertemperatur der Nordsee in den vergangenen Jahren bereits um etwa 1,6 Grad Celsius. Es sei gut möglich, dass die vorhergesagte Verschiebungen der Arten sogar schneller einträten als prognostiziert, erklärten sie.
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