Im vergangenen Februar hat der Zürcher Kantonsrat dem Regierungsrat ein Postulat überwiesen. Darin geht es um die «Rettung der einheimischen Krebsarten». Diese leiden nämlich hauptsächlich an ihren eingewanderten Pendants («Tierwelt Online» hat berichtet), exotische Krebsarten, die ihnen den Lebensraum wegnehmen und sie verdrängen. Momentan erarbeitet der Kanton ein «Flusskrebsmanagement», das Postulat ist noch hängig.

Dass es langsam brenzlig wird, wird im Naturschutzgebiet «Gheid» in Buchs ZH offensichtlich. Dort breite sich nämlich der Rote Sumpfkrebs aus, berichtet der «Zürcher Unterländer» am Mittwoch. Und zwar so schnell, dass er zu einer echten Plage geworden sei.

«Es zwackt»
Die Krebse, so wird eine Hundehalterin zitiert, die sich nicht mehr ins Naturschutzgebiet traut, «würden am Wegrand und im Gras lauern, seien ohne Scheu und sehr gross. Das grösste Exemplar habe rund zehn Zentimeter lange Scheren gehabt».

Mittlerweile würden viele Hundehalter das Gebiet meiden, schreibt die Zeitung. Zumal Berichten zufolge schon ein Hund fast in die Nase gezwickt worden wäre. Und die Hundehalterin macht sich auch sorgen um die Kleinsten: Das Krebsvorkommen sei genau rund um den Brätliplatz im Naturschutzgebiet am grössten. Dort, wo sich gerne Familien aufhielten. Was der Krebs wohl bei einem Kleinkind anrichten könnte?!

Krebsexperte Rolf Schatz relativiert im Zeitungartikel und sagt, die Krebse würden nicht schlimmer «zwacken» als ein Brennesselstich brennt. Das wahre Problem hätten aber die einheimischen Krebsarten, denn die Exoten könnten die tödliche Krebspest verbreiten und damit die letzten einheimischen Krebspopulationen vernichten.