Das aus Oberitalien eingewanderte Bärenmännchen M13 soll im Museo Poschiavino als Präparat ausgestellt werden und «einen Beitrag zu einer sachlichen Diskussionzum Thema Bären leisten», wie die Bündner Regierung heute Donnerstag mitteilte. M13 wird auf ein Gesuch des Museums hin ins Puschlav gebracht.

Der Braunbär war Anfang April letzten Jahres in Graubünden eingewandert. Ab Juli durchstreifte er vorwiegend das südliche Puschlav. Der Bär wurde jedoch als Sicherheitsrisiko für Menschen betrachtet, weshalb er als Risikobär eingestuft und am 19. Februar dieses Jahres bei Miralago am Südzipfel des Puschlaversees erlegt wurde. Inzwischen hat das Bündner Naturmuseum in Chur den Kadaver des Braunbärenbiometrisch erfasst, die Skelettteile entnommen und die Haut des Bärenvorpräpariert.

JJ3 ist in Chur ausgestellt
M13 ist der zweite aus dem Süden eingewanderte Braunbär, der in Graubünden geschossen wurde, weil er Menschen hätte gefährlich werden können. Das gleiche Schicksal ereilte Mitte April 2008 das Bärenmännchen JJ3. Das Wildtier hatte den Winterschlaf ebenfalls in Graubünden verbracht und nachdem Erwachen zu oft Nahrung in bewohnten Gebieten gesucht. JJ3 wird im Bündner Naturmuseum in Chur dem Publikum als Präparat gezeigt. Er war in der Region Thusis erschossen worden.

Vor JJ3 war letztmals in der Schweiz im September 1904 im Unterengadin ein Braunbär geschossen worden - der letzte freilebende in der Schweiz. Auch dieses Tier wurde zum musealen Objekt. Das Präparat des Weibchens ist im Bergbau- und Bärenmuseum Schmelzra im Val S-charl bei Scuol zur Schau gestellt.