In den vergangenen Jahren hätten die Rothirschbestände in Obwalden kontinuierlich zugenommen, schreibt der Regierungsrat in seiner am Montag publizierten Antwort auf eine Motion von Ambros Albert (SP). Im Frühling 2008 seien 374 Tier gezählt worden, diesen Frühling 866.

In Obwalden halten sich im Winter mehr Hirsche auf als im Sommer. Grund dafür ist, dass Tiere im Winter aus den Nachbarkantonen Bern und Luzern nach Obwalden einwandern und im Frühling diesen wieder verlassen. Bevorzugte Winterquartiere im Kanton Obwalden sind südöstlich exponierte Lagen unterhalb der Schneegrenze in der Gemeinde Giswil.

Wetterbedingt seien auch diesen Winter viele Gäste aus den Nachbarkantonen nach Obwalden gekommen, schreibt der Regierungsrat. Er schätzt die Zahl dieser Hirsche auf 300. Sie hätten sich dort wegen des Schneefalls im März und April und wegen des vielen Schnees in den höheren Lagen länger als sonst aufgehalten.

Mittel knapp  
Die Folge ist, dass es zu mehr Wildschäden gekommen ist. Besonders stark betroffen seien 15 Hektaren Kulturland von zwölf Landwirten, schreibt der Regierungsrat. Er geht davon aus, dass die im Kantonsbudget vorgesehenen Mittel zur Entschädigung der Wildschäden nicht ausreichen werden. Pro Fall werden zwischen 100 und 400 Franken an Landwirte mit stark betroffenen Flächen bezahlt.

Bis 2017 hatte Obwalden für die Wildschadenverhütung und die Vergütung jeweils 6000 Franken budgetiert. Der Betrag war 2018 wegen des Wolfs auf 8000 Franken erhöht worden. 2019 dürfte der Betrag weiter angehoben werden.

Um den Bestand des Rothirsches senken zu können, will der Regierungsrat zudem die Abschusszahlen für die Jagdsaison 2018/19 markant erhöhen. Zudem werde beim Bund ein Gesuch eingereicht, um die Schonzeit beim Rothirsch vorübergehend zu verkürzen. Dadurch könnten 2019 bei Bedarf auch von Anfang Februar bis Ende April in Giswil mit Abschüssen in die Hirschbestände eingegriffen werden, schreibt der Regierungsrat.