Forschung
Neue Arten elektrischer Aale identifiziert
Dreifacher Schock im Amazonasgebiet: Anders als bislang gedacht gibt es nicht eine, sondern gleich drei Arten elektrischer Aale.
Der Zitteraal (Electrophorus electricus) war über mehr als zwei Jahrhunderte der einzige bekannte Vertreter seiner Gattung (Electrophorus). Nun konnte eine Gruppe um C. David de Santana vom Smithsonian Institut in Washington (USA) anhand von DNA-Tests zeigen, dass die Fische trotz ihrer äusserlichen Ähnlichkeit tatsächlich zu drei verschieden Spezies gehören. Davon berichten sie im Fachjournal «Nature Communications».
Namen für die neuen Arten
Die beiden neuen Arten nannten die Forscher E. voltai und E. varii.  Die verschiedenen elektrischen Aalarten unterscheiden sich nicht  nur genetisch, sie präferieren auch jeweils unterschiedliche  Lebensräume. E. electricus ist im nördlichen Teil des Hochlands von  Guayana zu finden, wohingegen E. voltai das brasilianische Bergland  bevorzugt. Beide leben in klaren Gewässern, die von Stromschnellen  durchzogen sind. E. varii hält sich bevorzugt im Flachland des  Amazonasbeckens auf und fühlt sich im trüben, langsamfliessenden  Wasser wohl.
Jagd und Verteidigung    
 Elektrischen Aale gehören, anders als der Name und ihr Aussehen  vermuten lassen, nicht zur Ordnung der Aalartigen, sondern zu den  Neuwelt-Meeresfischen. Dank einer wellenförmigen Flosse können sich  die Tiere gezielt durch das Wasser bewegen. Die elektrischen Aale  nutzen Stromstösse unter anderem zum Jagen und zur Abwehr von  Feinden.
Die Forscher um de Santana analysierten in den vergangenen sechs Jahren 107 Exemplare elektrischer Aale aus Brasilien, Französisch-Guayana, Guyana und Suriname.
Die Studie zeigt den Autoren zufolge auch, dass der Amazonas-Regenwald noch viele Geheimnisse birgt: «Wenn ein bis zu 2,5 Meter langer Fisch nach 250 Jahren wissenschaftlicher Untersuchungen gefunden wird, können Sie sich dann vorstellen, was in der Region noch alles entdeckt werden könnte?», sagte de Santana laut einer Mitteilung seines Instituts.
Bereits Humboldt erfoschte Zitteraale     
Bereits vor mehr als 200 Jahren widmete sich der berühmte deutsche  Naturforscher Alexander von Humboldt den Zitteraalen. Im März 1800  beobachtete er während eines Forschungsaufenthalts am Amazonas, wie  die Tiere aus dem Wasser sprangen und potenzielle Angreifer mit  Stromstössen attackierten. Pferde und Maultiere, die zuvor in ein  Wasserloch getrieben wurden, bekamen die Stösse zu spüren.
Eine der jetzt gefundenen Spezies, Electrophorus voltai, gibt Stromstösse von bis zu 860 Volt ab und ist damit das Lebewesen, das die höchste Spannungsentladung erzeugt, wie die Forscher kurz vor Humboldts 250. Geburtstag (am 14. September) schreiben.
De Santana, der selbst schon mehrmals einen elektrischen Stoss abbekommen hatte, betont aber: Der Schock eines elektrischen Aals besitzt zwar eine hohe Spannung, aber eine niedrige Stromstärke. Damit sei er nicht notwendigerweise gefährlich für Menschen.
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