Diese sind an der Generalversammlung der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) verabschiedet worden. Die Versammlung fand vom 24. bis 31. Mai in Paris statt, wie das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) am Freitag mitteilte. Bei den betroffenen Reptilienarten geht es beispielsweise um Schlangen und Krokodile. Zu den empfohlenen Tötungsmethoden gehören etwa die Verwendung von Bolzenschussgeräten, elektrisches Betäuben oder die Betäubung durch einen starken Schlag auf den Schädel – alle gefolgt von einer Methode zum endgültigen Töten. Dies teilte das BLV auf Nachfrage von Keystone-SDA mit.    

Ziel dieser Methoden, die als tiergerechtes Töten gelten, sei immer die vollständige Zerstörung des Hirns. Verbotene Methoden hingegen sind unter anderem Einfrieren, Überhitzen, Vergasen oder Ersticken. Zudem gibt es Empfehlungen zum Transport und zum generellen Umgang mit den Tieren.

Schweiz als Drehscheibe  
Gemäss Bundesamt werden in der Schweiz keine Schlangen kommerziell für die Produktion von Fleisch oder Leder gehalten. Folglich gibt es auch keine Schlachtbetriebe. «Die Schweiz fungiert aber als Drehscheibe im weltweiten Handel mit Reptilienprodukten», schreibt das BLV.    

Deshalb nehme sie ihre Verantwortung wahr und habe sich dem Thema gewidmet. Die Schweiz gehört zu den 28 Gründungsstaaten der OIE. Das BLV hat die Empfehlungen mit einer internationalen Expertengruppe aus Tierschutz, Veterinärmedizin und Zoomedizin erarbeitet.    

Die neuen Empfehlungen seien ein wichtiger Schritt in der Verbesserung der Tierschutzbestimmungen bei der Produktion von Reptilleder für die Luxusartikelindustrie, schreibt das BLV. Sie gehen auf das Jahr 2010 zurück, als die Tötungsmethoden von Schlangen und Waranen in Indonesien weltweit für Schlagzeilen sorgten.