Eine winzige, kaum sichtbare Schnecke kommt nur in der Nodong-Höhle bei Danyang in Südkorea vor, wie Forscher aus Bern, Russland und Japan berichten. Sie musste seit ihrer Entdeckung 15 Jahre auf ihren Namen warten: Koreozospeum nodongense. Forscher um Adrienne Jochum von der Universität Bern beschrieben die Art nun im Fachjournal Zookeys.

Das Tier fällt in seiner Verwandtschaft allerdings aus der Reihe: Es gehört zu den auf dem Land lebenden Zwerghornschnecken, die vor allem in nassen Lebensräumen wie Laubstreu oder Sumpfgebieten vorkommen. Die nun beschrieben Art ist in Asien der einzige höhlenlebende Vertreter der Gruppe.

Die Gruppe alten, weltweit verbreiteten Lungenschnecken gehörten zu den ersten Schnecken, die vor 65 Millionen Jahren – also zur Zeit, als die Dinosaurier ausstarben – über Mangroven das feste Land kolonisierten. Weitere in Höhlen lebende Exemplare derselben Gattung haben Forscher in Kroatien und im spanischen Baskenland gefunden. Sie vermuten, dass in anderen Höhlensystemen irgendwo auf der Achse zwischen Europa und Korea weitere Arten dieser Schnecken über die schlammigen Höhlenwände kriechen.