Indonesien
Nicht ganz hundert neue Käfer
Käferinventar in Indonesien: Forscher haben herausgefunden, dass auf Java, Bali & Co. 98 verschiedene Rüsselkäferarten noch keinen Namen tragen. Die Massentaufe haben sie nun nachgeholt.
Viele der Käfer gleichen sich, doch ihr Erbgut offenbart: Auf den indonesischen Inseln krabbeln weit mehr Rüsselkäferarten herum als bisher bekannt. Jede Art hat nun einen wissenschaftlichen Namen bekommen.
Fast 100 bisher unbekannte Käferarten haben indonesische und ein deutscher Insektenkundler in Indonesien nachgewiesen. Dazu wurde das Erbgut der auf den Inseln Java, Bali und Lombok gefundenen Rüsselkäfer aus der Gruppe Trigonopterus analysiert, berichten die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift «ZooKeys».
Es sei gar nicht so einfach, für so viele neue Arten geeignete wissenschaftlichen Namen zu finden, erklärt der Karlsruher Entomologe Alexander Riedel. Einige wurden nach ihren Fundorten benannt, bei anderen mussten indonesische Zahlen herhalten. Ein Käfer bekam einen besonderen Namen: Trigonopterus attenboroughi wurde nach dem Dokumentarfilmer David Attenborough benannt.
Eng begrenzter Lebensraum
Eine herkömmliche Beschreibung der 98 Spezies wäre zu zeitaufwendig gewesen, sagt Riedel. «Vermutlich wäre dann ein Teil der Arten auch schon ausgestorben.» Die Urwälder auf den dicht besiedelten Inseln werden ungeachtet ihrer herausragenden Bedeutung für Natur und Klima grossflächig gerodet.
Die meisten Arten der kleinen Rüsselkäfer sind auf ihren unmittelbaren Lebensraum begrenzt. «Diese Käferarten sind flugunfähig und meistens bleiben sie für Jahrmillionen, wo sie sind», erklärt die indonesische Insektenkundlerin Yayuk Suhardjono. «Das macht sie auch besonders empfindlich für Veränderungen ihrer Lebensräume.»
Die neuen Arten werden auf einer Webseite zu der Käfergruppe dokumentiert. «Es ist zu hoffen, dass die Darstellung der Naturschönheiten endlich auch zu einem besseren Schutz des Naturerbes führen wird», heisst es vom Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe, wo Riedel als Forscher beschäftigt ist.
Originalpublikation:
Alexander Riedel et al.: «Ninety-eight new species of Trigonopterus weevils from Sundaland and the Lesser Sunda Islands», ZooKeys 467 1-162 (22 Dec 2014).
doi: 10.3897/zookeys.467.8206
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