Garten
Regenwürmer stoppen Schneckeninvasion
Die Spanische Wegschnecke bereitet so manchem Hobbygärtner schlaflose Nächte. Doch nun haben Forscher eine einfache Methode gegen den Schädling entdeckt: Regenwürmer fördern.
Der Zusammenhang hat die Wissenschaftler um Johann Zaller von der Universität Wien überrascht. Der Regenwurm lebt ja im Boden, während Nacktschnecken oberirdisch auf Nahrungssuche schleichen. Trotzdem hat die Regenwurm-Dichte in einem Garten einen Einfluss darauf, wie grossen Schaden die Spanische Wegschnecke an Gemüse anrichtet.
Die Wissenschaftler legten für ihre Experimente in Gewächshäusern verschiedene kleine Gartenbeete an: mit unterschiedlicher Pflanzenvielfalt und unterschiedlichen Mengen an Regenwürmern. Dann gaben sie pro Beet zwei Nacktschnecken hinzu und liessen diese eine Woche lang ungestört fressen.
Schneckenfrass mehr als halbiert
Das Ergebnis: Am grössten war der Schneckenfrass in Beeten, in denen nur wenige Pflanzenarten und keine Regenwürmer vorkamen. Waren viele Regenwürmer da, sank die Zahl der angefressenen Pflanzenteile um rund 60 Prozent. Doch selbst wenn keine Regenwürmer da waren, hemmte offenbar eine hohe Pflanzenvielfalt die Frasslust der Schnecken: In den Beeten mit vielen Pflanzenarten lag der Schneckenfrass 40 Prozent niedriger als in artenarmen.
Studienleiter Zaller erklärt sich das Ergebnis mit zwei Prozessen, die am Werk sind: Zum einen verbessern die Regenwürmer die Fähigkeit der Pflanze, sich gegen Schnecken zu schützen - möglicherweise indem sie durch ihre Wühltätigkeit die Stickstoffverfügbarkeit im Boden erhöhen. Die Pflanzen können so mehr Stickstoff aufnehmen und in chemische Verbindungen einbauen, die giftig sind für die Schnecke.
Zum anderen sind Spanische Wegschnecken zwar Allesfresser. Aber am liebsten haben sie Monokulturen. In abwechslungsreichen Gärten müssen sie häufiger die Nahrung wechseln, weil von jeder Art nur wenige Exemplare vorhanden sind. «Das führt offenbar dazu, dass die Tiere insgesamt weniger fressen», sagt Zaller. Gärtner könnten also ihre Gärten vor Schnecken schützen, indem sie gute Bedingungen für Regenwürmer schaffen würden.
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