Meeressäuger
Rekordtaucher Wal: 2 Stunden, 3 Kilometer tief
Bisher galt der Seeelefant als bester Taucher unter den Säugetieren. Doch Cuvier-Schnabelwale tauchen auf der Suche nach Tintenfischen noch länger und tiefer, wie Forscher beobachten konnten.
Messungen durch US-Forscher haben gezeigt: Cuvier-Schnabelwale sind die Weltmeister im Tauchen. Die Wale tauchten bis in eine Tiefe von 2992 Metern, der längste registrierte Tauchgang habe 140 Minuten gedauert, berichten die Forscher im Fachmagazin «PLOS ONE». Damit schlage die Walart den bisherigen Rekordhalter unter den Säugern, den Südlichen See-Elefanten, von dem eine Tauchtiefe von 2388 Metern und eine Tauchdauer von 120 Minuten bekannt seien.
Die Forscher um Gregory Schorr vom Cascadia Research Collective in Olympiahatten die Daten von acht Cuvier-Schnabelwalen (Ziphius cavirostris) bei mehr als 6000 Tauchgängen vor der Küste Kaliforniens erfasst. Die gemessenen Werte übertrafen die bisher bekannte Tauchtiefe und -dauer um fast das Doppelte. Die Wale ernähren sich hauptsächlich von Tintenfischen, die oft in grossen Wassertiefen leben.
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Der See-Elefant braucht längere Verschnaufspausen. Bild: Christopher Michel / cc-by |
Zwei Minuten Verschnaufpause
Besonders erstaunlich sei die kurze Auftauchzeit der Schnabelwale zwischen den einzelnen Tauchgängen, schreiben die Forscher. Im Schnitt verbrachten die Wale weniger als zwei Minuten an der Wasseroberfläche, bei besonders tiefen Tauchgängen etwas mehr. Im Gegensatz dazu legen See-Elefanten und Pottwale lange Erholungspausen zwischen einzelnen Tauchgängen ein.
Schorr und seine Kollegen weisen darauf hin, dass das Tauchverhalten in dervorliegenden Studie vom Menschen beeinflusst sein könnte: Zwei Drittel aller in Folge militärischen Sonareinsatzes gestrandeten Wale seien Cuvier-Schnabelwale. Die beobachteten Tiere hielten sich zumindest zeitweise in einem militärischen Übungsgebiet vor der kalifornischen Küste auf. In einer früheren Studie eines anderen Forscherteams im Ligurischen Meer bei Italien waren nur Tiefen bis zu 1900 Meter beobachtet worden.
3000 Tonnen pro Quadratmeter
Cuvier-Schnabelwale sind rund um den Globus weit verbreitet. Da sie sich selten in Küstennähe aufhalten, ist aber relativ wenig über sie bekannt. Der Druck, dem sie in drei Kilometern Tiefe standhalten müssen, ist 300 Mal grösser als an der Meeresoberfläche und entspricht einem Gewicht von 3000 Tonnen pro Quadratmeter.
Originalpublikation:
Schorr GS, Falcone EA, Moretti DJ, Andrews RD (2014) First Long-Term Behavioral Records from Cuvier’s Beaked Whales (Ziphius cavirostris) Reveal Record-Breaking Dives. PLoS ONE 9(3): e92633. doi:10.1371/journal.pone.0092633
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