In den letzten Jahren war immer wieder Kritik aus Tierschutzkreisen an der Fischerei laut geworden.Der Schweizer Tierschutzes (STS) etwa verlangte, Kindern das Töten von Fischen zu verbieten und ein Mindestalter einzuführen. Und die Eidgenössische Ethikkommission für die Biotechnologie im Ausserhumanbereich (EKAH) kam 2014 zum Schluss, dass zumindest bestimmte Fische Schmerzen empfinden. Sie forderte deshalb einen achtsamen und sorgfältigen Umgang mit Fischen.

An einer Medienkonferenz reagierte der Schweizerische Fischerei-Verband SFV nun auf die Forderungen. Ansetzen will er beim Sachkundenachweis Fischerei. Er verlangt vom Bund, dass dieser Kurs für obligatorisch erklärt wird, wie SFV-Zentralpräsident und SP-Ständerat Roberto Zanetti am Donnerstag in Bern erklärte. Wer über diesen Nachweis verfüge, sei im tierschutzgerechten Umgang mit Fischen ausgebildet.

Schwarze Schafe im Visier
In dem Kurs werden Themen wie artgerechte Köderwahl, Widerhaken, fachgerechtes Töten oder die Aufbewahrung der gefangenen Fische (Hältern) behandelt. Obwohl dieser Kurs bislang nicht obligatorisch ist, verfügt die grosse Mehrheit der 140'000 Fischerinnen und Fischer in der Schweiz über den offiziellen Sachkundenachweis Fischerei. Im Auge hat der Verband vor allem die 30'000 Fischer, die den Kurs nicht besucht haben, und neue Fischer. Um fehlbare Fischer zu ahnden, sollen mehr Kontrollen durchgeführt werden.

Dagegen will der SFV kein Mindestalter für Kinder. Er fordert aber, dass minderjährige Anglerinnen und Angler in Zukunft von einer Person, die den Sachkundenachweis besitzt, begleitet wird. Dies bedeutet auch, dass Kinder Fische nur mehr töten dürfen, wenn sie über einen solchen Nachweis verfügen. Nach Ansicht des Verbandes soll es in der Selbstverantwortung der Eltern liegen, ob und ab welchem Alter ihr Kind einen Kurs besuchen und fischen gehen soll. Heute gibt es in den Kantonen unterschiedliche Regelungen.