«Jäger schiessen auf die Affen, nur um zu kontrollieren, ob ihre Flinten funktionieren», sagte der Holländer Fran Faycal Wyllinck, der sich in Marokko für den Schutz der Berberaffen einsetzt, gegenüber der spanischen Nachrichtenagentur Efe. Er hatte kürzlich in sozialen Medien Bilder von geschossenen Berberaffen veröffentlicht, um auf das Schicksal der Tiere aufmerksam zu machen.

Der Berberaffe ist bei uns vor allem bekannt, weil er die einzige Affenart ist, die in freier Wildbahn auch in Europa vorkommt. In Gibraltar lebt eine Kolonie dieser Primaten; Experten gehen allerdings davon aus, dass die Tiere einst eingeschleppt worden sind.

Zu Touristenattraktionen gemacht
Etwa drei Viertel aller frei lebenden Berberaffen leben aber in Marokko, vor allem im Atlasgebirge. Allerdings gilt die Art heute als stark gefährdet. In Marokko ist die Zahl der Tiere in den letzten 30 Jahren von 20000 auf etwa 5000 zurückgegangen. Sie gelten deshalb als streng geschützt.

Trotzdem würden die Tiere zuhauf gejagt, sagt Wyllinck. Wenn nicht aus purem Zeitvertreib, dann um aus ihnen «Zaubertränke» zuzubereiten. Zudem würden Jahr für Jahr etwa 400 junge Berberäffchen gefangen, von ihren Müttern getrennt und verkauft.

Die meisten von ihnen werden laut Wyllinck für den Tourismus missbraucht. Auf dem berühmten Marktplatz von Marrakesch, dem Djemaa el Fna, gelten Berberäffchen als Attraktion. Viele Touristen lassen sich mit den angeketteten Äffchen fotografieren.


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