Mit seinen schlanken Beinen und dem langen Federschopf auf dem Kopf ist der Kiebitz eine auffällige Erscheinung. Doch der seltene Vogel ist bedroht und gilt als höchst schützenswerte Art. Der Naturschutzverband ZVS/BirdLife Zürich hat die Kiebitze in der Gossauer Ebene nun unter seine Fittiche genommen.

Schutz vor Hunden und Mardern
Speziell an den Gossauer Kiebitzen ist ihre Eigenart, auf Äckern zu brüten, wie ZVS/BirdLife am Montag mitteilte. Fünf Kiebitzpaare haben ihre Nester auf einem Acker gebaut, der wegen defekter Drainagen noch nicht angesät war. Die gepflügte, unbewachsene Fläche ist ideal für Kiebitzbruten.

Ein Team von Freiwilligen hat die Nester in Absprache mit dem betroffenen Landwirt lokalisiert. Ein flexibler Weidezaun schützt vor freilaufenden Hunden und nächtlichen Nesträubern wie Fuchs oder Marder. Das Projekt ist Teil der Kampagne «110xZüriNatur».

National und kantonal anerkannt
Zum ersten Mal können Bauern im Kanton für ihre Bemühungen entschädigt werden. Die Massnahme wird von Bund und Kanton anerkannt und im Rahmen des ökologischen Ausgleichs entschädigt.

Im Gossauer «Tirbel» hat der betroffene Landwirt seine Maisansaat bis Ende Mai verschoben, damit die Kiebitzeltern nicht gestört werden und die jungen Küken einige Wochen lang ungestört auf Nahrungssuche gehen können. Der erzielte Erfolg macht den Standort Gossau zu einem der wichtigsten Kiebitz-Brutplätze der Schweiz, wie es in der Mitteilung heisst.