Forschung
Seehunde haben ein Gespür für die Zeit
Seehunde sind in der Lage, Intervalle teils sogar im Millisekundenbereich zu unterscheiden. Das haben deutsche Wissenschaftler herausgefunden.
Ein Team des Robben-Forschungszentrums der Universität Rostock hat herausgefunden, dass ein Seehund abschätzen kann, wie lange ein Ereignis dauert. Bislang hätten Experten angenommen, dass Tiere kein Gefühl für Vergangenheit oder Zukunft in unserem Sinne besitzen, sondern unterstützt von einer «inneren Uhr» ausschliesslich im Hier und Jetzt leben, schreiben die Wissenschaftler im Fachmagazin «Animal Cognition».
Die Forscher liessen einen Seehund namens Luca auf einem Computerbildschirm einen Kreis beobachten, der für eine vorprogrammierte Zeit aufleuchtete. Dann leuchtete ein zweiter Kreis auf und Luca musste entscheiden, ob er länger oder genauso lange auf dem Bildschirm zu sehen war wie der erste. Je nach Entscheidung tippte der Seehund entweder links oder rechts vom Bildschirm eine Kugel an. Für jede richtige Entscheidung gab es einen Fisch. «Wir haben die Genauigkeit des Zeitgefühls für viele Zeitintervalle zwischen 3 und 30 Sekunden bestimmt», sagte Doktoranidn Tamara Heinrich, die mit Luca gearbeitet hatte.
Das Zeitempfinden sei für die Tiere von grosser Bedeutung etwa bei Futtersuche und Orientierung, nehmen die Forscher an. Für sie sei es wichtig einzuschätzen, wie lange sie schon abgetaucht sind oder welche Strecke sie in welcher Zeit zurückgelegt haben, erklärte Frederike Hanke vom Marine Science Center Rostock. Bei der Futtersuche müsse ein Seehund entscheiden, ob er weiter nach einem Fisch sucht oder besser schon zum Atmen auftaucht. Auch bei der Orientierung im offenen Meer könne das Zeitgefühl helfen. Nun sei die Frage, ob auch andere Meeressäuger ein vergleichbares Zeitgefühl besitzen.
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