Ende August veröffentlichte der japanische Meeresbiologe Hiroshi Hirasaka voller Stolz Fotos seines aussergewöhnlichen Fangs auf Twitter. Während der nächsten Wochen brachte es der bizarr anmutende Fisch dann zu einigem Internetruhm. Er sei eine Mutation, hiess es. Eine Folge der Nuklearkatastrophe von Fukushima, niemals könne er auf natürliche Weise so eine Grösse erreicht haben.

Solche Gerüchte gehören jedoch in die Welt der Science-Fiction. Bei dem vermeintlichen «Monsterfisch» handelt es sich um ein ausgewachsenes Exemplar eines Bering-Seewolfes, der vor der japanischen Insel Hokkaido vorkommt. Als Tiefseebewohner taucht er nur selten auf und gerät daher auch nur vereinzelt ins Netz eines Fischers. 

«Dem Fisch gegenüber unhöflich»
Die Reaktionen der Internet-Gemeinde auf seinen Tweet freuen Angler Hirasaka überhaupt nicht. «Es ist dem Fisch gegenüber unhöflich, ihn als verstrahlt zu bezeichnen und es ist nicht cool, einfach alles auf das Atomunglück zu schieben», sagt er gegenüber dem Oline-Magazin «Motherboard». Der Fisch lebe schon seit langer Zeit vor Hokkaido und sei der japanischen Bevölkerung aus Aquarien bekannt. «Ich will, dass die Menschen richtig informiert sind.»

 

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