Als eine der wenigen Meisen zimmert sie ihre Bruthöhlen selber. Dazu benötigt sie morsches Holz. Nistkästen und bestehende Naturhöhlen werden kaum je benutzt. Mit Vorliebe werden dünne, stehende Stämme für den Nestbau ausgewählt. Solche Baumstämme, die bis zum vollständigen Zerfall sich selbst überlassen werden, sind jedoch vielerorts selten.    

Im Rahmen eines Projektes von VVS/BirdLife Solothurn und in Zusammenarbeit mit den lokalen Revierförstern wurden im Kanton Solothurn bereits liegende und weitgehend verrottete Totholzstücke von den lokalen Natur- und Vogelschutzvereinen an lebenden Bäumen festgebunden. Damit konnte die Menge an geeigneten Nistmöglichkeiten auf einfache Weise erhöht werden. Die Massnahmen hatten Erfolg. Zwei Jahre nach der Umsetzung wurde festgestellt, dass ein Weidenmeisen-Paar diesen Frühling in Zuchwil in einem nur zehn Zentimeter dicken Totholzstück neun Junge erfolgreich aufgezogen hat. 

Eine Meise, zwei Unterarten
Die Weiden- oder Mönchsmeise kommt in der Schweiz in zwei Unterarten vor: die in Bergwäldern relativ häufige Alpenmeise und die im Mittelland lebende Weidenmeise. Sie ist mittlerweile die seltenste Meisenart der Schweiz. Ihr macht vor allem das Fehlen von Totholz zu schaffen. Deshalb sei das Aufstellen und Festbinden von Totholz in geeigneten Wäldern eine effektive Förderungsmassnahme, heisst es in einer Mitteilung von VVS/BirdLife. Eine alternative Massnahme bestehe darin, Jungbäumen auf Brusthöhe zu kappen und sie bis zu deren Verfall stehenzulassen.