Die Westghats, ein Gebirge im Südwesten von Indien, sind ein Paradies für Frösche. Erst vor Kurzem erreichte uns die Meldung über vier neu entdeckte Froscharten, im Februar wurden gleich sieben, winzig kleine neue Arten beschrieben (Wir berichteten darüber hier und hier). Während alle diese Arten sofort als Frösche zu erkennen sind, ist dies bei der neusten Entdeckung aus den Westghats nicht ganz so einfach: Nasikabatrachus bhupathi sieht eher aus wie eine Mischung aus Blobfisch und Nacktmull als wie ein Frosch, wie wir ihn uns normalerweise vorstellen.  

Das merkwürdige Aussehen der Kreatur ist ein Resultat ihrer Lebensweise. Der neu entdeckte Frosch ist mit seinen kleinen Augen und den kurzen, kräftigen Beinen, die wie Schaufeln funktionieren hervorragend angepasst an ein Leben unter der Erde, wo er die meiste Zeit seines Lebens verbringt. Nur mit dem Einsetzen des Monsuns kommt er an die Oberfläche – um sich dort zu paaren, seine Eier abzulegen und wieder in den Untergrund zu verschwinden. Die Kaulquappen indes beissen sich an Steinen hinter Wasserfällen fest, wo sie Algen abgrasen.  

Entdeckt wurde Nasikabatrachus bhupathi, benannt nach dem renommierten indischen Herpetologen Subramaniam Bhupathy, der 2014 in den Westghats zu Tode stürzte. Sein nächster Verwandter ist Nasikabatrachus sahyadrensis, auch bekannt als Indischer Purpurfrosch, der 2003 in der gleichen Region entdeckt wurde, schreiben Forscher des Centre for Molecular and Cellular Biology in der zentralindischen Stadt Hyderabad und des American Museum of Natural History in New York im Fachmagazin «Alytes». Die beiden Arten sind die einzigen Mitglieder ihrer Familie und sind näher verwandt mit Fröschen auf den Seychellen als solchen in Indien. Dies zeige, dass es sich um sehr alte Linien handelt, glauben die Forscher.