In der Schweiz deckt der Mondschatten nicht die ganze Sonne ab. Anstatt rund ist die Sonne zwischenzeitlich nur sichelförmig zu sehen, in Bern zum Beispiel werden maximal 70 Prozent der Sonnenscheibe abgedeckt. Um eine totale Sonnenfinsternis zu sehen, bei der also die ganze Sonne vom Mondschatten verdeckt wird, musste man diesmal in den Atlantik reisen, zum Beispiel auf die norwegische Inselgruppe Spitzbergen. Dort sorgt der Mondschatten für knapp drei Minuten Dunkelheit mitten am Vormittag.

Eine solche Dunkelheit kommt für Tiere vollkommen überraschend. Aus alten Quellen ist bekannt, dass Haus- und Nutztiere verstört auf ein solches Ereignis reagieren. Pferde zum Beispiel zeigen typisches Stressverhalten und haben eine erhöhte Herzfrequenz. Singvögel hören zu singen auf, umgekehrt wurde in Mexiko beobachtet, dass nachtaktive Fledermäuse während einer Sonnenfinsternis plötzlich losflogen statt den Tag ruhend zu verbringen.

Als vor 14 Jahren eine totale Sonnenfinsternis in Simbabwe zu sehen war, beobachtete ein Forscherteam deren Einfluss auf die Tiere eines Wildparks. Das Maximum der Finsternis trat um drei Uhr nachmittags ein. Nicht nur die Vögel, auch die Zikaden sind damals verstummt, und Schmetterlinge setzten sich mit zusammengefalteten Flügeln zur Nachtruhe, berichtet Tierschützerin Shirley Cormack in einem Interview mit dem Spiegel. Die Nilpferde verliessen das Wasser, um zu grasen. Verwirrt habe die Tiere vorallem das plötzliche Ende der Sonnenfinsternis. Die Schmetterlinge seien sitzengeblieben, und die Nilpferde seien am nächsten Morgen noch immer nicht zurück an ihrem gewohnten Platz im Wasser gewesen.