Forschung
Spinnen fressen weltweit Fische
Ein Basler Forscher scheint den Menüplan aller Spinnen intensiv zu studieren. Nachdem er vor einem Jahr Fledermaus-fressende Spinnen aufgelistet hat, hat er nun fischfressende Achtbeiner untersucht.
Seit einem Jahr wissen wir dank Martin Nyffeler von der Universität Basel, dass sich Spinnen nicht nur von Insekten ernähren. In einer Studie hat er über Seidenspinnen berichtet, die sich von Fledermäusen ernähren («Tierwelt» hat berichtet). Nun legt Nyffeler nach. Gemeinsam mit einem australischen Kollegen hat sich der Wissenschaftler auf die Suche nach Spinnen gemacht, die Fische erbeuten.
Die systematische Übersicht, veröffentlicht im Fachjournal «PLOS ONE», zeigt, dass Spinnen aus verschiedensten Familien in der Wildnis Fische fangen. Diese sogenannten «semi-aquatischen» Spinnen leben typischerweise in der Nähe von Bächen, Weihern oder Sümpfen. Manche von ihnen können schwimmen, tauchen oder sich auf der Wasseroberfläche fortbewegen. Sie alle produzieren jedoch starke Nervengifte und Verdauungsenzyme, die es ihnen ermöglichen, Fische zu töten und zu verdauen, die grösser sind als sie selbst.
«Dass so viele Spinnenarten auf Fischjagd gehen, ist eine neue Entdeckung. Unsere Resultate lassen vermuten, dass die gelegentliche Fischbeute eine wichtige Rolle in der Ernährung der Spinnen spielt», sagt Martin Nyffeler.
Fischfresser auf allen Kontinenten verbreitet
Die Forscher konnten ebenfalls zeigen, dass dieses Fressverhalten weltweit verbreitet ist: Semi-aquatische Spinnenarten erbeuten auf allen Kontinenten, mit Ausnahme der Antarktis, gelegentlich Fische. Am häufigsten dokumentiert wurde dies in Nordamerika, im Speziellen in den Feuchtgebieten Floridas, wo semi-aquatische Spinnen oft beim Erbeuten und Fressen von kleineren Süsswasserfischen, wie dem Moskitofisch beobachtet wurden.
Um ihre Beute zu fangen, verankert sich die Spinne mit ihren Hinterbeinen an einem Felsen oder einer Pflanze und platziert ihre Vorderbeine auf der Wasseroberfläche, bereit die Beute zu attackieren. Der Fisch wird dann zuerst an einen trockenen Platz geschleppt, bevor ihn die Spinne frisst – ein Prozess, der mehrere Stunden dauern kann.
Originalpublikation:
Martin Nyffeler & Bradley Pusey (2014) Fish Predation by Semi-Aquatic Spiders: A Global Pattern. PLOS ONE
http://dx.plos.org/10.1371/journal.pone.0099459
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