Pontresina
Steinböcke im Dorf
Jeden Frühling ist die Gemeinde Pontresina im Oberengadin Schauplatz eines besonderen Ereignisses: Dutzende Steinböcke wagen sich bis ins Dorf hinunter
Der Steinbock thront meist hoch oben im Gebirge. Nicht umsonst bezeichnet ihn der Mensch als König der Alpen. Doch manchmal muss auch ein König von seinem Thron herabsteigen. Im Frühjahr haben die hochalpinen Lagen sogar für den Steinbock ihre Nachteile: Noch liegt hier Schnee, während die Wiesen im Tal bereits grün werden. «Weil die Steinböcke nach dem harten Winter viel Energie benötigen, sind sie dann oft in tieferen Lagen anzutreffen, wo sie frische Grashalme fressen», sagt Jan Steiner, Geschäftsführer von Pontresina Tourismus.
Die Oberengadiner Gemeinde Pontresina hat Erfahrung mit dieser Verhaltensweise. Hier trauen sich die Steinböcke buchstäblich bis ins Dorf herunter – und lassen sich aus nächster Nähe beobachten. «In den letzten paar Wochen hatten wir praktisch jeden Tag Steinböcke auf Wiesen am Dorfrand», sagt Steiner. Er habe bis zu 30 Tiere aufs Mal gesehen. «Sie kommen oft gegen Abend und sie sind nicht immer an der gleichen Stelle.»
Die Steinböcke von Pontresina:
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Ein Glücksfall für den Tourismus
Zwar ist es nicht neu, dass Steinböcke bis nach Pontresina heruntersteigen – laut Steiner kennen Einheimische das Verhalten seit Jahren. Doch in den letzten Jahren haben vermehrt Touristen das Spektakel entdeckt, wohl auch, weil die Tourismusorganisation begonnen hat, die Steinböcke zu Marketingzwecken zu nutzen. Diesen Sommer wird das «Steinbock-Paradies Pontresina» lanciert: Im Tal gibt es eine Promenade mit vielen Informationen zum Steinbock. Bei der Bergstation Languard entsteht eine Galerie, in der Besucher vieles über die Wiederansiedelung des einst bei uns ausgerotteten Königs der Alpen erfahren. Und nur wenige Meter entfernt treten Kinder auf dem Steinbock-Spielplatz zum Wettkampf gegen das Wildtier an.
Natürlich profitiere Pontresina vor allem in der Zwischensaison im Frühling von den «Steinbock-Touristen», sagt Jan Steiner. Doch es gehe auch darum, die Leute zu sensibilisieren. Denn der Steinbock ist und bleibt ein Wildtier. Zwar, erzählt Steiner, liessen die Tiere im Frühling ihre Beobachter erstaunlich nahe an sich heran. Doch ungefähr ab Juni ist es vorbei mit den Ausflügen ins Tal. Der König der Alpen kehrt zurück auf seinen Hochgebirgsthron – und dort, sagt Steiner, verhalte er sich wieder deutlich scheuer.
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