Der Mensch alleine sei ein viel zu schlechter Jäger gewesen, um die Mammuts zum Aussterben zu bringen, schreibt Pat Shipman von der Penn State University in ihrem Artikel im Fachblatt «Quaternary International» unter dem Titel «Wie tötet man 86 Mammuts?». Wohl habe der Mensch über hunderttausende von Jahren ab und zu einmal ein so grosses Tier erbeutet, aber eben niemals sehr viele.

Aufspüren und bewachen
Laut der Forscherin änderte sich dies erst vor einigen zehntausend Jahren mit der Domestizierung des Wolfes. Mit Jagdhunden an seiner Seite wurde der Mensch ein ungleich gefährlicherer Jäger für die eiszeitliche Megafauna. «Hunde helfen Jägern die Beute rascher und häufiger zu finden», schreibt Shipman. «Zudem können sie ein grosses Tier umringen und in Schach halten, bis die Jäger kommen.»

Nicht zu unterschätzen sei zudem der Nutzen der Tiere nach erfolgreicher Jagd: Hunde bewachten die riesige Beute vor anderen Fleischfressern. Die Eiszeitmenschen konnten sich also länger Zeit lassen beim Verspeisen eines Mammuts. Das heisst auch: Die Menschen waren bald besser versorgt und konnten grössere Familien ernähren – die Zahl der Menschen stieg, der Druck auf Mammut und Co. wurde noch grösser.

Häufung von Fundspuren
Shipman begründet ihre Theorie mit einer Neuauswertung von diversen Mammut-Fundstellen auf der ganzen Welt. Demnach kam es ab einer Zeit von vor etwa 45'000 Jahren immer häufiger vor, dass grosse Mengen von Mammuts an einer Stelle starben – und dass die Überreste (als Kleidung, Zelt, Werkzeug oder Schmuck) vom Menschen genutzt wurden.

An diesen Orten und an menschlichen Rastplätzen finden sich laut der Forscherin Überreste von früh domestizierten Hunden – früher seien diese Knochen fälschlicherweise für Wolfsknochen gehalten worden. Genanalysen hätten mehrfach gezeigt, dass vermeintliche Wolfsüberreste in Wahrheit von bereits domestizierten Hunden stammten.