Als im Jahr 1953 ein paar ungewollte Touristen in Australien landeten, konnte noch niemand ahnen, zu welcher Plage die Schwarzen Portugiesischen Doppelfüsser einst werden sollten. Ommatoiulus moreletii heisst die eingeschleppte Tausendfüsserart, die sich seither fast ungehindert in Australien ausbreitet und vermehrt.

Keine natürlichen Feinde
Natürliche Feinde hat das 2-5 Zentimeter lange Tier in seiner neuen Heimat nicht, also kann es sich ausruhen, wo es sich gerade wohl fühlt. Und sehr oft ist dies auf Eisenbahnschienen der Fall. 

2002 beispielsweise, so schreibt das Newsportal «The Atlantic», befanden sich so viele Doppelfüsser auf den Gleisen zwischen Melbourne und Ballarat, dass 50 Züge annuliert werden mussten.

2009 fielen ebenfalls Züge aus, weil – abermals in der Nähe von Melbourne – mehr als 1.5 Kilometer der Schienenstrecke von den schwarzen Tieren übersät waren.

Rutschiges Tausendfüssermus
Und nun haben die Tausendfüsser sogar einen Unfall verursacht. In der Kleinstadt Clarkson, 35 Kilometer nördlich von Perth, sollte ein Eisenbahnzug langsam in den Bahnhof einfahren, in dem bereits ein anderer Zug stand. Doch anstatt kurz vor dem anderen Fahrzeug zu halten, prallte der Zug mit geringer Geschwindigkeit ins Heck des anderen.

Was war passiert? Die Doppelfüsser hatten es sich mal wieder zu tausenden auf den Schienen bequem gemacht und wurden durch den anrauschenden Zug zerquetscht. Das «Mus», das sich dadurch auf den Gleisen ablagerte, ist rutschig und verringerte die Bremstraktion des einfahrenden Zuges so sehr, dass er nicht mehr rechtzeitig zum Stillstand kam.

Ausser einiger Passagiere, die zur Überwachung des Nackens zur ärztlichen Kontrolle mussten, hielt sich der Schaden des Unfalls allerdings in Grenzen. Sieht man einmal von den tausenden toten Tausendfüsser ab.