Ein am Flügel verletzter Turmfalke wurde am Dienstagmorgen von einem Anwohner am Dorfrand von Ottikon bei Kemptthal im Kanton Zürich gefunden. Der Tierrettungsdienst brachte den Vogel ins Tierspital Zürich, wo er untersucht und operiert wurde. Den Eingriff überlebte das Tier jedoch nicht, wie die Kantonspolizei am Mittwoch mitteilte.

Turmfalken sind in der Schweiz geschützt, weil ihre Bestände in den vergangenen Jahrzehnten deutlich abgenommen haben. Schuld daran sind gemäss der Vogelwarte die ausgeräumten, intensiv genutzten Landschaften. Dadurch gibt es weniger Nahrung und weniger Nistmöglichkeiten für die Raubvögel.

Fiel der Vogel einer Verwechslung zum Opfer?
Immer wieder gibt es in der Schweiz aber auch Meldungen, dass Raubvögel wie Wanderfalken und Habichte getötet werden. Im Verdacht stehen dann oft Taubenzüchter, die um ihre Vögel fürchten. Im vergangenen Jahr wurde ein Taubenzüchter zu einer bedingten Freiheitsstrafe von elf Monaten verurteilt, weil er eine seiner Tauben mit Gift bestrichen und so einen Habicht getötet hatte («Tierwelt online» hat berichtet).

Im Gegensatz zu Habichten und Wanderfalken fressen Turmfalken aber keine Tauben. Gemäss einem Mitarbeiter der Vogelwarte ist es aber denkbar, dass ein Taubenzüchter den Turmfalken für einen Wanderfalken oder für einen Habicht gehalten hat und ihn deshalb abschoss. Der Turmfalke sei ein nützlicher Vogel, der vor allem Mäuse fresse. Einen solchen abzuschiessen sei völlig unsinnig.