Die Brauen Skuas scheinen dabei ganz klar zu wissen, wer ihnen bereits etwas Böses getan hat und wer nicht. In anderen Worten: Sie können zwischen verschiedenen Menschen unterscheiden und erkennen einzelne Personen. Dies berichteten südkoreanische Forscher Ende März im Fachjournal «Animal Cognition».

Das Team um Lee Won Young vom Korea Polar Research Institute war auf der abgelegenen King-George-Insel in der Antarktis stationiert, um die Entwicklung von Eiern und Küken der dortigen Population von Braunen Skuas während der Brutzeit zu überwachen. Bald fiel den Wissenschaftlern auf, dass die zu den Raubmöven gehörenden Vögel aggressiv auf diejenigen Forscher reagierten, die schon einmal ein Nest untersucht hatten und diese abzuwehren versuchten, während sie ihnen unbekannte Personen in Ruhe liessen.

Nur bekannte Störenfriede attackiert  
In einem Experiment stellten die Forscher dann fest, dass die Braunen Skuas auch bei zwei identisch gekleideten Personen immer nur auf diejenige losgingen, die sie bereits als Unruhestifter kannten. Umso mehr erstaunt dies, als dass die Tiere fernab menschlicher Zivilisation in der Antarktis leben und mit Menschen nur sehr selten in Kontakt kommen. «Es ist verblüffend. Braune Skuas erkennen verschiedene Personen schon nach drei oder vier Besuchen beim Nest. Sie scheinen sehr hoch entwickelte kognitive Fähigkeiten zu haben», sagt Studienleiter Lee in einer Mitteilung.

Auch von Spottdrosseln, Krähen und Elstern ist bekannt, dass sie Menschen erkennen und unterscheiden können. Diese Vögel leben aber unter Menschen und sind sich häufigen Kontakt gewöhnt, was dazu beitragen könne, diese Fähigkeit zu erlernen, wie eine Studie aus dem Jahr 2011 findet. 

Seit ungefähr sechzig Jahren führen wissenschaftliche Expeditionen immer wieder Forschergruppen auf die 120 Kilometer vom antarktischen Festland gelegene King-George-Insel. «Wir gehen davon aus, dass sich Braune Skuas innerhalb kurzer Zeit ihre Fähigkeiten aneignen können», sagt Lee.