Es ist nicht das erste Mal, dass Shorty gestohlen wurde, wie die Stadt Zug mitteilte. Laut der Kulturbeauftragten Jacqueline Falk wurde der Waldrapp schon im August 2014 von seinem Platz entfernt. Mitarbeiter der Stadtverwaltung fanden die Bronzefigur später wieder, doch war sie beschädigt und musste repariert werden.

Die Stadt Zug hatte Shorty 2013 vom Künstler Martin Chramosta gekauft. Es handelt sich um eine Hommage an ie gleichnamige Waldrappdame, die im Winter 2013 in Zug und Umgebung für Aufruhr sorgte. Der Vogel aus einem bayrischen Aufzuchtprogramm hatte sich auf seinem Flug ins Winterquartier in der Toskana verirrt und machte in Zug eine Notlandung.

Mehrmals in der Schweiz überwintert

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Die echte Shorty
  Bild: ZVG/Natur- und Tierpark Goldau

Shorty widersetzte sich allen Einfangversuchen und schloss sich als Zaungast der heimischen Tierwelt an. Sie suchte sich in dieser Zeit Freunde bei Wildgänsen, Kormoranen und Schafen, blieb jedoch weitgehend erfolglos. Später konnte sie sich wieder seinen Artgenossen anschliessen und verliess Zug. 2014 flog Shorty erneut in die Schweiz – diesmal absichtlich, um am Zugersee zu überwintern. Nach einem Kälteeinbruch im Februar 2015 wurde sie eingefangen und im Tierpark Goldau aufgepäppelt. Im Sommer dieses Jahres brütete das Waldrapp-Weibchen dann in Deutschland zum ersten Mal Küken aus

Waldrappe sind vom Aussterben bedroht. Früher in Europa zahlreich, gibt es heute nur noch eine grössere Population in Marokko und einige wenige Individuen in Syrien. Shorty gehört zu einem Wiederansiedlungsprogramm mit verschiedenen Partnern in Deutschland, Österreich und Italien.