Massaker und Gefangenschaft
Wenn Tiere «böse» werden
In der Natur ist nicht immer alles schön und gut. Es gibt viele Beispiele, in denen Tiere aus menschlicher Sicht «böse» Taten begehen.
In einer scheinbar gut und effizient funktionierenden Hummelkolonie spielen sich plötzlich dramatische Ereignisse ab. Die Arbeiterinnen massakrieren sich gegenseitig und zerstören die Eier der Königin. Diese verliert die Kontrolle über den Hummelstaat. Arbeiterinnen fangen an, unbefruchtete Eier zu legen, aus denen Männchen schlüpfen, manchmal wird die Königin während des Aufstands sogar gestürzt und getötet. Eine neue Studie will nun den Grund für solch eine Revolution gefunden haben. Mit Hilfe der chemischen Zusammensetzung im Bienenwachs erkennen die Hummeln, ob die Kolonie instabil wird und regulieren sich selbst.
Falken halten Beutevögel gefangen
Ein anderer Fall von «fiesen» Tieren wurde kürzlich auf der vor der marokkanischen Küste liegenden Insel Mogador beobachtet. Auf dem kleinen, kahlen Eiland fangen Eleonorenfalken schon Tage vor dem Schlüpfen ihrer Küken an, Nahrung für diese zu sammeln und bereitzustellen. Zur Beute der Falken gehören auch kleinere Vögel. Damit deren Fleisch nicht verdirbt, bevor die Küken auf die Welt kommen, rupfen die Raubvögel ihrer Beute die Schwanz und Flugfedern aus und halten sie in Felsspalten gefangen.
In beiden Beispielen sind die «Täter» letzten Endes um das Wohl ihrer eigenen Art bemüht. Inwiefern sie sich, besonders die Eleonorenfalken, des Leidens der anderen bewusst sind, lässt sich schwer sagen. Ihnen menschliche Eigenschaften wie Bosheit oder Gewissenlosigkeit zu unterstellen, ist sicherlich falsch, dennoch gibt es immer mehr Hinweise, dass auch Tierarten, denen man es nicht zutraut, Einfühlungsvermögen haben. Unter ihnen sind vor allem Säugetiere, aber auch Vögel. Bei Honigbienen konnten Forscher zwar kein Einfühlungsvermögen, aber dennoch eine Art Pessimismus feststellen.
Gehässige Kapuzineräffchen
Bei den Primaten lässt sich schon eher ein Hinweis darauf finden, ob Tiere auch wissentlich, aus reiner Boshaftigkeit, «fies» handeln. In einer im Januar dieses Jahres veröffentlichten Studie, meinen Forscher, dies zum ersten Mal bei einem nicht-menschlichen Primaten festgestellt zu haben.
In einem Experiment gaben sie Gehaubten Kapuzineräffchen die Möglichkeit zu entscheiden, ob ein Artgenosse sich an einem Tisch voller Köstlichkeiten gütlich tun darf oder nicht. Zogen die Äffchen an einer Schnur, stürzte der Tisch ein und niemand bekam etwas zu essen. Im Gegensatz zu Schimpansen, die nur aus Rache an der Schnur zogen, beispielsweise, wenn der andere Schimpanse ihnen vorher Essen geklaut hatte, verweigerten die Kapuzineräffchen den anderen die Leckereien, scheinbar aus Gehässigkeit. So ganz nach dem Motto: «Wenn ich nichts kriege, dann kriegst du auch nichts.» Und so profitiert schlussendlich niemand, alle Beteiligten gehen leer aus .
Die Autoren der Studie gingen davon aus, dass solch unrühmliches Verhalten bis jetzt nur Menschen vorbehalten war. Doch hat es nun den Anschein, dass uns eine weitere «Einzigartigkeit» abhanden gekommen ist.
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