«Wir sind in Sorge», sagte Anette Wohlfarth, Geschäftsführerin des Landesschafzuchtverbandes, der Nachrichtenagentur dpa. «Wenn der Wolf jetzt kommt, muss das Herdenschutzprojekt Baden-Württemberg dringend verlängert werden.»  

Das 2015 gestartete Projekt, das Schutzmassnahmen für Schafe, Ziegen, Rinder, Pferde und Damwild vorsieht, laufe dieses Jahr aus. «Zwei Jahre sind definitiv zu kurz», so Wohlfarth. Auch müsse der zur Verfügung gestellte Betrag in Höhe von 200'000 Euro überdacht und die Frage der Entschädigung im Falle eines Wolf-Angriffs geklärt werden.  

Der vor einer Woche zunächst bei Überlingen am Bodensee gesichtete Wolf soll später nördlich von Stockach und am Dienstag nahe Bad Dürrheim (Schwarzwald-Baar-Kreis) gesehen worden sein. Die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) in Freiburg geht davon aus, dass es sich um dasselbe Tier handelt.  

Am Mittwoch erhielt die Behörde zahlreiche Anrufe. Wo der Wolf derzeit ist und wo er hin will, ist nicht bekannt. «Wir haben ja keinen Sender an dem Tier», sagte eine Sprecherin der Behörde. Im Sinne der Artenvielfalt begrüsst das Umweltministerium sein Auftauchen: «Es wäre schön, wenn der Wolf wieder heimisch werden würde.»