«Der Riss wurde Freitagmorgen gegen 7 Uhr bemerkt», sagte Gerhard Kiechler,Gemeindepräsident von Münster, auf Anfrage der sda, und bestätigte damit einen Bericht des «Walliser Boten». Der Wolf sei von Augenzeugen in der Nähe der Tiere beobachtet worden, der Wildhüter habe den Wolfsriss bestätigt.

Ein Abschuss des Tieres, das von den Experten die Bezeichnung M35 erhalten hat, ist gemäss der Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere (DJFW) bisher kein Thema. Kontrolliert werde aber, ob die Massnahmen zum Schutz der Herden ausreichend seien.

Erstmals Nutztiere gerissen
Beobachtungen des Tieres sowie die Risse zeigten, dass der Wolf M35 sich permanent im Goms aufhalte. Nachdem das Tier schon im vergangenen Dezember in diesem Gebiet gewesen war, ist es in diesem Jahr nun erstmals im März wieder gesichtet worden.

Damals fand und untersuchte der Wildhüter 17 gerissene Wildtiere, vorwiegen Rotwild, 21 Personen meldeten Sichtbeobachtungen. Das Tier befindet sich oft in der Nähe bewohnter Gebiete, denn der noch immer auf Hügeln und in Nebentälern liegende Schnee zwingt das Wild, sich nach wie vor in tiefer gelegenen Gegenden aufzuhalten.

Es ist das erste Mal, dass der Wolf M35 nun Nutztiere gerissen hat. Er habe aber bisher keinerlei aggressives Verhalten gegenüber der Bevölkerung gezeigt, schrieb die DJFW in einem Communiqué. Dennoch empfehlen die Experten, sich dem Tier nicht zu nähern, da es nicht an die Anwesenheit von Menschen gewöhnt sei.