Viper gegen Hundertfüsser
Zu viel des Guten
Den Spruch «Du sollst den Mund nicht zu voll nehmen» hat diese junge Viper wohl noch nie gehört. Ein Hundertfüsser hat ihr jedenfalls mehr als nur Bauchweh bereitet.
«Zwei Giftzähne sind gut, hundert Beine sind besser», schreibt das Team um Biologe Dragan Arsovski im Fachjournal «Ecologia Montenegrina». Der kurze Fachartikel im Brandneuen Journal aus Montenegro (Erste Ausgabe überhaupt) zeigt drei Bilder und einen kurzen, halbseitigen Text. Die Aufnahmen zeigen einen Europäischen Riesenläufer (Scolopendra cingulata), dessen Kopf aus dem Körper einer Europäischen Hornotter (Vipera ammodytes) schaut.
Die Schlange wurde laut den Forschern im Mai 2013 tot auf einer Insel in Mazedonien aufgefunden. Mit ihren 20 Zentimetern Länge war die halbwüchsige Schlange nur rund fünf Zentimeter länger als ihre Beute. Kein Wunder, fand der Hundertfüsser kaum Platz im Bauch der Otter.
Die Forscher vermuten, der Riesenläufer sei lebendigen Leibes von der Schlange verschluckt worden und habe sich seinen Weg zurück in die Freiheit genagt. Junge Schlangen wurden gemäss den Wissenschaftlern schon öfters beim Verzehr von derartigen Hundertfüssern beobachtet, diese Hornotter hat sich ganz offensichtlich einfach überschätzt.
Der Hundertfüsser hat auf jeden Fall den Respekt der Forscher: «Dieser Wirbellose ist extrem hart im Nehmen», schreiben sie. «Es ist sehr schwierig, eine ausgewachsene Scolopendra zu töten (persönliche Beobachtung).»
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Die Hornotter und der Hundertfüsser im Längenvergleich. Bild: Arsovski et al.
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